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Es geht ordentlich zur Sache zwischen München mit Maximilian Kastner (in Blau) und  Bremerhaven mit Patrick Joseph Alber.

© Imago/kolbert-press

DEL-Favorit unter Druck: Red Bull München tut sich mit Bremerhaven unerwartet schwer

Die Mannschaft von Don Jackson dominierte die Hauptrunde. In der K.-o.-Phase hat sie es derzeit mit einem unangenehmen Herausforderer zu tun.

Die Spieler des EHC Red Bull München neigen zu heftigen Reaktionen. Wenn die Mannschaft von Trainer Don Jackson angeschlagen wirkt, folgt nicht selten eine Antwort, die dem Gegner so richtig weh tut. Am vergangenen Sonntag war das mal wieder zu beobachten: Bei einem Stand von 0:2 in der Viertelfinalserie gegen die Fischtown Pinguins wähnte mancher das Topteam der Hauptrunde schon nahe am Aus, es folgte ein 7:1 in heimischer Halle.

Am Mittwochabend (19 Uhr, Magentasport) ist die Ausgangslage dennoch heikel. Zwar ist es üblich, dass die Münchener etwas schleppend in eine Viertelfinalserie starten, weil sie in den Tagen zuvor meist spielfrei hatten und auf ein Team treffen, das sich in der ersten Play-off-Runde durchsetzen musste. Ein 0:2-Rückstand wie in diesem Fall ist allerdings eher selten.

Dass der Meister der Jahre 2016 bis 2018 das beste Team der ersten Saisonphase war, ist unbestritten. 19 Punkte betrug der Unterschied zum Zweitplatzierten, dem ERC Ingolstadt. Frederik Tiffels, der in Spiel drei von Jackson zum Zuschauer degradiert wurde, hatte zuvor getönt: „Wen willst du bei uns ausschalten? Ich weiß nicht, wie ein gegnerischer Trainer das machen will. Wir haben eine Tiefe wie keine andere Mannschaft, und gesund sind wir noch dazu“, hatte Frederik Tiffels entsprechend getönt.

Womöglich verlief die Hauptrunde zu glatt

Aber womöglich verlief die Hauptrunde zu glatt und sorgte dieser regelrechte Spaziergang dafür, dass das Gefühl etwas abhandengekommen ist, jeden Zweikampf gewinnen zu müssen, um am Ende auch als Sieger vom Eis zu gehen.

Neben Ingolstadt und Straubing, die man getrost als Überraschungsteams der Hauptrunde bezeichnen darf, waren die Münchner das einzige Team, das über 56 Spiele hinweg erwartbare Leistungen zeigte. Die Eisbären waren in dieser Saison nicht viel mehr als ein Sparringspartner und verabschiedeten sich entsprechend frühzeitig aus dem Titelrennen.

19
Punkte betrug der Münchener Vorsprung nach der Hauptrunde auf den Zweiten

Aber auch die Adler Mannheim, die am Dienstagabend mit einem 7:3 in Köln zwar die Serie auf 2:2 ausglichen, konnten mit ihren Vorträgen nur ansatzweise ihren Anspruch untermauern, mal wieder ein ernsthafter Meisterschaftsanwärter zu sein.

Der Münchener Kader ist einmal mehr herausragend besetzt. Mathias Niederberger ist wie schon bei den Berlinern zuvor ein sicherer Rückhalt. Mit Yasin Ehliz stellt der Verein den Spieler des Jahres, der mit den Kollegen Austin Ortega und Ben Smith so manche Abwehr schwindelig spielte in den vergangenen Wochen und Monate.

Allerdings muss die Mannschaft nun zum ersten Mal in dieser Saison beweisen, dass sie auch mit Druck umgehen kann. Der letzte Titel liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Andere Gesichter als damals prägen das Team inzwischen. Sie müssen nun beweisen, dass sie die richtigen Reaktionen auf eine Schwächephase parat haben. Der vergangene Sonntag war schon mal ein Anfang.

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