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Urs Fischer hat vor dem Spiel gegen Mainz die Qual der Wahl.

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Breiter Kader mit zwei Stars: Neuer Luxus beim 1. FC Union Berlin

Der 1. FC Union trifft am Freitag auf den FSV Mainz 05. Trainer Urs Fischer kann dabei aus dem Vollen schöpfen – und lässt sich noch einige Optionen offen.

Mit der Verpflichtung von Loris Karius ist der 1. FC Union mit vielen Schlagzeilen in die letzte Septemberwoche gestartet. Nach Max Kruse war der frühere Torwart des FC Liverpool schon der zweite Neuzugang in Köpenick, dessen Ankunft bundesweites Aufsehen erregt hat.

Doch zum Ende der Woche kehrt beim Berliner Fußball-Bundesligisten nun wieder etwas Normalität ein. An diesem Freitagabend ist der FSV Mainz 05 zu Gast im Stadion an der Alten Försterei (20.30 Uhr, live bei Dazn) – ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt.

Von Glanz und Glamour wollte der immer sachliche Urs Fischer am Mittwoch ohnehin nichts hören. Spieler wie Karius oder Kruse seien „ganz normale Typen“, sagte Unions Trainer aus der Schweiz auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Am Schluss geht es für mich um die Leistung. Über alles andere mache ich mir wirklich keine Gedanken.“

Ob der neue Torhüter schon am Freitag gegen seinen ehemaligen Verein die Chance bekommen wird, mit seiner Leistung zu überzeugen, wollte Fischer aber noch nicht preisgeben. Auf dieser Position steht Fischer gewissermaßen vor einem Luxusproblem. Mit Andreas Luthe hat er einen Torwart, der zuletzt überzeugte. Mit Karius hat er eine vielleicht glamourösere Option – der 27-Jährige kam allerdings seit März nur in ein paar Testspielen zum Einsatz.

Ob Loris Karius gleich sein Debüt gibt, entscheidet Fischer kurzfristig

Spielbereit soll der neue Schlussmann trotzdem sein. „Er bringt die Voraussetzungen mit, um eventuell eingesetzt zu werden“, sagte Fischer. Mit Karius und anderen Neuankömmlingen wie etwa Taiwo Awoniyi oder Joel Pohjanpalo sei er generell auch „sehr zufrieden“. Die Spieler haben sich „toll eingelebt“, und die Mannschaft habe „an Qualität und an Breite“ dazugewonnen.

Diese Breite kann der Trainer am Freitag fast in seiner Gesamtheit ausnutzen, denn bis auf die verletzten Anthony Ujah und Christian Gentner stehen alle Spieler zur Verfügung. Wie Fischer am Mittwoch bestätigte, hat der zuletzt angeschlagene Keita Endo diese Woche das komplette Mannschaftstraining absolvieren können, und auch beim genesenen Kruse sieht es immer besser aus. „Die Minuten im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach haben ihm gut getan. Er hat wieder einen Schritt vorwärts gemacht“, sagte Fischer zum erfahrenen Neuzugang.

Mit einem zufriedenen Trainer und ein bisschen Optimismus geht Union also ins zweite Heimspiel der Saison – und das aus gutem Grund. Nach der enttäuschenden Auftaktniederlage gegen Augsburg haben sich die Köpenicker mit einer starken Leistung am vergangenen Wochenende in Mönchengladbach ihren ersten Punkt verdient. Das habe der Mannschaft „Selbstvertrauen gegeben“, sagte Fischer. „Jetzt gilt es, diese Leistung zu bestätigen.“

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Würde das Union mit einem Sieg am Freitag gelingen, wäre das nicht nur der erste Heimerfolg der neuen Saison, sondern womöglich auch ein gutes Omen. Denn auch in der vergangenen Spielzeit begannen die Berliner mit einer Heimniederlage, holten dann auswärts einen Punkt, bevor sie im dritten Spiel den ersten Sieg eintüteten. In den diesjährigen Kampf um den Klassenerhalt könnte man nun identisch starten.

Dazu kann Union sich sogar auf einen leicht geschwächten Gegner einstellen. Nach dem Spielerstreik der vergangenen Woche und der Entlassung von Trainer Achim Beierlorzer am Montag herrscht beim direkten Konkurrenten aus Mainz zur Zeit Unruhe. Vor den eigenen Fans hat Fischers Mannschaft also eigentlich beste Voraussetzungen, alle drei Punkte mitzunehmen.

Doch der Trainer bleibt nach wie vor besonnen und warnte am Mittwoch davor, die Verunsicherung beim Gegner nicht überzubewerten: „Ein angeschossenes Tier ist meistens gefährlicher. Wir müssen schauen, dass wir nicht überrascht werden.“

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