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Eisbären

© dpa

DEL-Finale: Berlin legt vor

Im Finale um die deutsche Eishockeymeisterschaft gewinnen die Eisbären gegen gleich starke Kölner in der Verlängerung 3:2.

Berlin – Der Nachmittag im Sportforum Hohenschönhausen begann mit einem scheppernden Solo auf der E-Gitarre. Bernd Römer, Gitarrist der in den Achtzigerjahren populären Band Karat, schrammelte den 5000 Zuschauern die deutsche Nationalhymne um die Ohren - wie immer, wenn die Eisbären im Endspiel um die deutsche Eishockey-Meisterschaft stehen. Und das ist das dritte Mal in vier Jahren der Fall. Dass die Berliner dabei ihren dritten Titel holen können, ist seit gestern gut möglich. Den ersten von drei nötigen Siegen gegen die Kölner Haie haben sie am Sonntag hinter sich gebracht. Die Eisbären gewannen das erste Endspiel der Play-off-Serie 3:2 (1:1, 0:0, 1:1/1:0) nach Verlängerung. Steve Walker erzielte das Siegtor für die Berliner nach 63 Spielminuten.

Wenn es gut läuft für die Berliner, dann wird Bernd Römer in dieser Saison nur noch einmal im Sportforum vor einem Eishockeyspiel aufspielen, nämlich am kommenden Freitag. Dann findet die dritte Finalpartie der Serie nach dem Modus „Best-of-five“ statt. Am Dienstag müssen die Eisbären in der Kölnarena antreten. Einfach werden die Berliner dort nicht zu einem weiteren Erfolg kommen.

Nachdem Römers Gitarrenkrach verklungen war, wurde am Sonntagnachmittag offensichtlich, dass sich zwei Mannschaften auf dem Eis begegneten, die vom Niveau nicht weit auseinander liegen. Vier Punkte Vorsprung hatten die Berliner nach 56 Hauptrundenspielen in der DEL auf die Kölner, das sagt schon alles. Immerhin wirkte es gestern ein Drittel lang so, als hätten die Kölner immer dann Vorteile, wenn beide Mannschaften mit fünf Feldspielern agieren durften. Im Überzahlspiel dagegen waren die Eisbären das agilere Team. Die Berliner gingen auch im Powerplay in Führung. Denis Pederson konnte sich zentral zwischen den Bullykreisen freilaufen und hämmerte dann den Puck nach exakter Vorarbeit des sehr aktiven Nathan Robinson unhaltbar für Kölns Torwart Robert Müller ins Netz. Die Freude über die Führung war allerdings nach zwei Minuten unter den Eisbären-Fans verflogen. Dann jubelte die große, mitunter sogar laut den Ton angebende Kölner Fankolonie im Wellblechpalast: Jens Baxmann leitete mit einem Abspielfehler den Ausgleichstreffer ein. Der Norweger Mats Trygg erzielte das Tor mit einem satten Schuss von der blauen Linie.

Das Unentschieden schien beide Mannschaften dazu zu veranlassen, sich auf ein Spiel ohne Risiko zu verlegen. Im torlosen Mittelabschnitt wollten beide Seiten vor allem nicht verlieren. In der Offensive fehlte die Entschlossenheit.

In der zweiten Pause stellte Berlins Verteidiger René Kramer fest: „Beide Teams setzen ihr System gut um und stehen hinten sicher.“ So war es wohl und daher fand das zähe Taktieren im Schlussabschnitt eine Fortsetzung. Reichlich unvermittelt fiel dann neun Minuten vor Ablauf der 60 Minuten das Tor zum 2:1 für die Berliner von Florian Busch. Die Berliner brachten den Vorsprung aber nicht über die Zeit, Ciernik erzielte in der 58. Spielminute den Ausgleichstreffer für Köln. In der Verlängerung bewiesen die Berliner dann die besseren Nerven: In Überzahl traf Walker zum 3:2.

Am Ende waren die Eisbären glücklicher Sieger in einem ausgeglichenen Spiel. Wie sagte Kölns junger Stürmerstar Philip Gogulla so schön: „Ich bin mir sicher, das die Serie über fünf Spiele geht.“ Bei den heimstarken Haien in der Kölnarena, in der es in diesen Play-offs noch keine Heimniederlage für die Kölner gegeben hat, wird es für die Berliner sicher nicht leichter als gestern.

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