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Quotenfußball: Beckenbauer für "6+5"

Franz Beckenbauer unterstützt den Plan, die 6+5-Regel in der Fußball-Bundesliga einzuführen. Demnach sollten in jeder Elf sechs Spieler stehen, die für die einheimische Nationalmannschaft spielberechtigt sind.

Hamburg - Beckenbauer fordert eine Beschränkung von ausländischen Spielern in der Fußball-Bundesliga. "Man sollte Maßnahmen ergreifen. Fifa und Uefa haben das Problem ja erkannt. Ich unterstütze den Plan, die 5+6-Regel einzuführen. Das heißt: In jeder Elf müssen sechs Mann spielberechtigt sein für die einheimische Nationalmannschaft", schreibt der 61-Jährige in seiner Kolumne in der "Bild"-Zeitung. Er halte es für vernünftig, dass mehr als die Hälfte deutsche Spieler auf dem Platz stünden und hoffe, dass die EU-Politik den Fußball bei einer notwendigen Reform nicht stoppe.

Dass eine Reform notwendig ist, verdeutlicht sich für Beckenbauer an der augenblicklichen Situation in der Bundesliga. Die Ausgeglichenheit der Liga auf relativ niedrigem Niveau ist für den "Kaiser" Folge des hohen Ausländeranteils, der inzwischen wieder auf rund 55 Prozent angewachsen sei. Bis auf Werder Bremen würden die Top-Klubs wie der FC Bayern München leider recht unattraktiv spielen oder seien wie der Hamburger SV sogar in ernster Gefahr.

Beckenbauer sieht dabei einen Zusammenhang mit der großen Anzahl ausländischer Spieler. "Zu viele Spieler aus verschiedenen Ländern, die sich kaum richtig verständigen können - das kann für das Auseinanderfallen eines Teams sorgen, wenn kein starker Kern von einheimischen Spielern vorhanden ist. So erleben wir es ja gerade in Hamburg."

Zudem beklagt Beckenbauer die "Söldner-Mentalität" vieler Spieler, die bei Misserfolg zum nächsten Verein weiterziehen. Er wisse nicht, wie lange sich die Vereine eine solche Einstellung noch gefallen ließen. Dabei machte Beckenbauer deutlich, dass in den Mannschaften Bezugspunkte für die Anhänger fehlen. "Die Fans sehnen sich nach Persönlichkeiten wie Uwe Seeler, der sein Herzblut für den HSV gegeben hat und ihm immer treu war. Wo gibt es heute noch einen Uwe?", fragt Beckenbauer. (tso/ddp)

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