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Champions League - Girondins Bordeaux - FC Bayern München

© dpa

1:2 in Bordeaux: Bayern verliert Müller und das Spiel

Nach einem Platzverweis von Jung-Star Thomas Müller hat der FC Bayern in der Champions League eine Schlappe erlebt. In Unterzahl unterlagen die Münchner bei Girondins Bordeaux verdient 1:2 (1:2).

Der FC Bayern muss nach dem dritten Spielzug nun um den Einzug ins Achtelfinale bangen. 13 Jahre nach dem UEFA-Cup-Triumph im Stadion Chaban-Delmas erwischte das Team von Trainer Louis van Gaal mit Michael Cianis Eigentor (6. Minute) einen Superstart. Doch nachdem Ciani seinen Fehler per Hacken-Tor (29.) wettgemacht hatte, leistete sich Müller ein zweites unnötiges Foul und sah schon nach 30 Minuten die Gelb-Rote Karte. Folge des langen Unterzahlspiels waren der frühe Siegtreffer von Marc Planus (40.).

Nach dem Seitenwechsel hatten die Münchner bei einem von Torhüter Jörg Butt erst verschuldeten und dann parierten Foulelfmeter Glück (66.), ehe Luca Toni per Pfosten-Kopfball (72.) den Ausgleich verpasste. Die schwarze Nacht von Bordeaux machte Daniel van Buyten perfekt, der nach einer Notbremse (88.) Rot sah. Den fälligen Strafstoß von Jussie parierte aber der erneut reaktionsschnelle Butt. Nun stehen die Bayern mit nur vier Zählern aus drei Partien vor dem Rückspiel am 3. November in München mit dem Rücken zur Wand.

Dabei hatten die Münchner vor 32 000 Zuschauern einen Start nach Maß erwischt, wobei sich der Ausfall von Edson Braafheid als  glückliche Fügung erwies. Da der Niederländer fehlte, trat Verteidiger Holger Badstuber als einziger Linksfuß die Ecken - und gleich den ersten Versuch lenkte Ciani ins eigene Tor ab. Danach zogen sich die Bayern zurück, agierten aber „zu körperbetont“ (Franz Beckenbauer) und ließen vor allem im Mittelfeld Präzision vermissen.

Van Gaals taktischer Schachzug, Anatoli Timoschtschuk die Kreise von Bordeaux-Regisseur Yoann Gourcuff einengen zu lassen, ging zwar defensiv auf. Der Spielaufbau aus der Zentrale litt aber, so dass die Münchner im ersten Durchschnitt keinen einzigen Angriff  herausspielten. Stattdessen diktierten die Hausherren das Geschehen und hatten durch den Brasilianer Wendel, der Bayern-Keeper Jörg Butt mit einem 30-Meter-Kracher prüfte (18.), die erste Gelegenheit. Wenig später durften die Franzosen erstmals jubeln, nachdem Ciani den chancenlosen Butt mit einem akrobatischen Hackentrick überlistete.

Der Doppelschock folgte nur eine Minute später, als der zuletzt hochgelobte Müller sein erstes echtes Negativerlebnis verdauen  musste. Erst stieg der 20-Jährige übermotiviert gegen Benoit Trémoulinas ein, dann grätschte er Mathieu Chalmé in die Beine. „Das  war natürlich ein Einsteigen, das so nicht sein darf“, kritisierte „Sat.1“-Experte Franz Beckenbauer.

Die Quittung für sein teilweise überaggressives Spiel kassierte der deutsche Rekordmeister kurz vor der Pause. Nach einem weiteren  Wendel-Freistoß ging Hamit Altintop, der Braafheid auf der rechten Abwehrseite ersetzte, zu unentschlossen zu Werke. Planus erwischte seinen Klärungsversuch mit der Sohle und traf zur Führung.

Nach dem Rückstand taten sich die dezimierten Gäste gegen die vom Ex-Bayern Alou Diarra organisierte Bordeaux-Defensive extrem schwer. Weltmeister Luca Toni hing als Stürmer lange in der Luft und vergab in der 72. Minute die große Chance zum Ausgleich, als er eine Flanke von Mark van Bommel freistehend an den Pfosten köpfte. (dpa)

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