zum Hauptinhalt
Direktes Duell: Für Alba Berlin und Johannes Thiemann (oben) geht es gegen Bamberg und Elias Harris (unten) um eine gute Ausgangsposition für die Play-offs.

© Nicolas Armer/dpa

Basketball-Bundesliga: Alba geht ausgeruht in die Revanche

Das Pokalfinale in Bamberg verlor Alba bitter, vor dem Ligaspiel sind die Vorzeichen besser: Die Berliner hatten einmal eine ganze Woche zur Vorbereitung.

Ein bisschen wirkt es, als würde sich Johannes Thiemann ertappt fühlen, als er danach gefragt wird, ob sich das Spiel am Sonntag in Bamberg (18 Uhr/Magentasport) denn wie eine Art Revanche für das verlorene Pokalfinale vor sechs Wochen anfühle. Der 25-jährige Center von Alba Berlin zögert, schmunzelt ein bisschen verlegen und sagt dann doch: „Es ist auf jeden Fall mit dabei.“

Es war ein bitterer Nachmittag damals für die Berliner. Dennis Clifford pausierte angeschlagen, Luke Sikma ging erkältet in die Partie, Peyton Siva und Joshiko Saibou hatten gerade erst längere Verletzungspausen überstanden, Derrick Walton machte sein erstes Spiel überhaupt für Alba. In letzter Sekunde verloren die Berliner durch einen Dreier von Bambergs Routinier Nikos Zisis mit 82:83. Die Frustration des Teams über den nächsten verpassten Titel war danach geradezu greifbar.

Doch in sechs Wochen kann viel passieren. Inzwischen ist Alba ins Finale des Eurocups eingezogen, bis auf den langzeitverletzten Stefan Peno und Clifford, der unter der Woche krankheitsbedingt im Training aussetzen musste, sind alle Spieler fit, und vor allem hatte das Team die seltene Gelegenheit, sich eine ganze Woche auf das Spiel vorzubereiten. „Ich bin überrascht, wie ist das möglich?“, verfällt Trainer Aito Garcia Reneses angesichts des eng getakteten Spielplans der Berliner da schon in Sarkasmus. Nun freut er sich jedoch auf ein „sehr wichtiges Spiel“, in dem es für Alba vor allem darum geht, einen direkten Konkurrenten im Kampf um eine gute Ausgangsposition für die Play-offs zu distanzieren. Als Tabellennachbarn auf den Rängen vier und fünf haben Berlin und Bamberg beide fünf Niederlagen auf dem Konto.

Auch Reneses sieht sein Team in einer besseren Verfassung als zum Zeitpunkt des Pokalfinales. Sogar zwei freie Tage konnte er seinen Spielern spendieren. „Der Coach hat einen guten Job gemacht“, sagt Johannes Thiemann über die Dosierung der Trainingswoche. „Die Pause war etwas, das wir gebraucht haben.“ Das betrifft vor allem die ständigen Reisen: „Es war schön, mal wieder im eigenen Bett zu schlafen“, sagt Thiemann. Er gehe nun „mental relaxter“ in die Partie.

Für Thiemann sind die Spiele in Bamberg jedes Mal eine Art Heimkehr. Im Frankenland wuchs er auf, in Bamberg durchlief er das Jugendprogramm: „Ich hab da im Prinzip Basketball spielen gelernt“, sagt er. Vor der Saison gab es deshalb auch Gerüchte, er würde zu den Bambergern zurückkehren. „Das war eine Option, über die ich nachgedacht habe“, sagt der Nationalspieler. Gespräche gab es, aber letztendlich überzeugte ihn dann doch das Gesamtpaket in Berlin. „Der Coach hat eine sehr große Rolle gespielt“, sagt Thiemann. „Man sieht ja, was er aus Spielern rausholt.“ Vor allem, wenn er dazu einmal eine ganze Woche Zeit hat.

Leonard Brandbeck

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false