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Any Murray ist die neue Nummer ein.

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Brite überholt Novak Djokovic: Andy Murray: Endlich nicht mehr die Nummer zwei

Als erster Brite seit Einführung der ATP-Rangliste steht Andy Murray an der Spitze der Tennis-Welt. Boris Becker dürfte das gar nicht gefallen.

Für den letzten Schritt zur Nummer eins musste Wimbledonsieger Andy Murray gar nicht erst auf den Platz. Ohne Spiel zog der 29-Jährige am Samstag in das Endspiel des Masters-Turnier in Paris ein. Am Montag wird der Schotte den lange Zeit dominierenden Novak Djokovic an der Spitze der Weltrangliste ablösen und damit seine großartige Saison krönen. „Ich denke, ich verdiene es, dort zu stehen. Die letzten vier, fünf Monate habe ich das beste Tennis meiner Karriere gespielt“, sagte Murray schon bevor ihn Milos Raonic mit seiner Absage auf einfachste Weise zum Besten der Branche beförderte. So musste der Brite gegen den Kanadier gar nicht erst zittern. Im Finale in Paris trifft Murray auf John Isner. Der Amerikaner setzte sich gegen den Kroaten Marin Cilic mit 6:4, 6:3 durch.

Nach dem Aufstieg von Angelique Kerber zur ersten deutschen Nummer eins seit Steffi Graf Mitte September erfolgte damit keine zwei Monate später auch bei den Männern der Führungswechsel. Murray ist nach Angaben der Spielerorganisation ATP der erste Brite auf der Spitzenposition, seitdem die ATP-Rangliste 1973 eingeführt wurde. Als 26. Spieler insgesamt und zweitältester Debütant nach dem Australier John Newcombe übernimmt er den Tennis-Thron.

76 Wochen hatte sich der zweimalige Wimbledonsieger als Nummer zwei gedulden müssen. In den letzten Monaten war er aber der Beste und Konstanteste – vor allem seit er Mitte Juni wieder zu seinem Coach Ivan Lendl zurückgefunden hat.

Murray tritt auf wie ein Dominator

In der Tat tritt der zweimalige Olympiasieger derzeit als großer Dominator im Männer-Tennis auf. Der Schotte holte die Titel in Peking, in Schanghai, in Wien – und kämpft nun am Sonntag gegen den US-Profi John Isner um den Titel in Paris. Seine beeindruckende Erfolgsserie der vergangenen Wochen hatte ihn nah an Djokovic herangebracht.
Der Serbe schien eigentlich unantastbar, nachdem er in Paris auch bei den French Open triumphiert hatte und damit alle vier Grand-Slam-Turniere in Serie gewonnen hatte. Doch nach den French Open fiel der von Boris Becker betreute Spieler in eine Sinn- und Motivationskrise. Beim Masters-Turnier in Paris scheiterte er am Freitag im Viertelfinale an Marin Cilic. So eröffnete Djokovic seinem britischen Konkurrenten die schnelle Chance auf Platz eins.

Murray verdiene die Spitzenposition, sagte der Serbe. „Ich habe zweifellos viel Respekt für das, was er erreicht hat.“ Erstmals nach 122 Wochen in Serie als Weltranglisten-Erster rutscht Djokovic ab. Insgesamt stand der Perfektionist 223 Wochen ganz oben. „Am Ende des Tages ist so der Sport. Du kannst nicht immer damit rechnen zu gewinnen“, sagte der US-Open-Finalist, der vier der vergangenen fünf Jahre als Nummer eins beendete. (dpa)

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