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Um Längen voraus. "Matchwinner" macht seinem Namen beim Preis der Deutschen Einheit alle Ehre.

© Bernd König/Imago

27. Preis der Deutschen Einheit: Andreas Helfenbein siegt auf "Matchwinner" in Hoppegarten

Auf Jockey Andreas Helfenbein ist mal wieder Verlass: Der 50-Jährige gewinnt auf dem Fuchshengst "Matchwinner" den Preis der Deutschen Einheit in Hoppegarten.

Alles, was im deutschen Galopprennsport Rang und Namen hat, war gekommen. Knapp 13.000 Zuschauer auf der Rennbahn in Hoppegarten verliehen dem 27. Preis der Deutschen Einheit zusätzlich einen würdigen Rahmen. Und wer trotz herbstlichem Wetter mit Sonne, Wind und Wolken gekommen war, dürfte das nicht bereut haben. Vor allem wegen des Sieges von „Matchwinner“ unter Jockey Andreas Helfenbein, der sich gegen die höher eingeschätzten Stute „Navaro Girl“ unter Andrasch Starke und dem Außenseiter „Amigo“ unter Jockey Bauyrzhan Murzabayev durchsetzen konnte. Die Sieger der letzten beiden Jahre, Devastar und Potemkin, belegten die folgenden Plätze.

Es war eine Augenweide, wie der mittlerweile 50-jährige Helfenbein auf der 2000-Meter-Distanz das Rennen mit dem sechsjährigen Fuchshengst „Matchwinner“ taktisch gestaltete. Bis zum Erreichen der Zielgeraden hielt er sein Pferd zurück, um dann gewaltig auf den letzten 400 Metern aufzumarschieren. Dem Endspeed des Hengstes konnten die anderen acht Teilnehmer nichts entgegensetzen, und zum Schluss fiel der Sieg mit drei Längen Vorsprung sogar noch relativ klar aus, obwohl der Sieger das Höchstgewicht von 59 Kilogramm zu tragen hatte.

„Willst du an der Kasse sein, setz’ dein Geld auf Helfenbein“

Für Helfenbein läuft es zur Zeit wie geschmiert. Hatte er am Sonntag noch ein Gruppe-III-Rennen in Düsseldorf gewonnen, folgte zwei Tage danach ein weiterer Sieg in einem Gruppe-Rennen in Hoppegarten. Es war der 1622. Erfolg des erfahrenen Jockeys in Deutschland. „Es lief alles so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und „Matchwinner“ hat enorme Steherqualitäten, auf die ich mich verlassen konnte“, sagte Helfenbein. Seit mehr als drei Jahrzehnten gibt es im Galoppsport das Bonmot: „Willst du an der Kasse sein, setz’ dein Geld auf Helfenbein“.

Zurecht, denn unter den deutschen Jockeys gehört er seit Jahrzehnten zu den verlässlichen Größen im Galopprennsport. Er ist eine Konstante, auf die man sich im Zweifelsfall fast immer verlassen kann. Offensichtlich noch von seinem Sieg im Hauptereignis beflügelt, unterstrich er sein Talent mit einem zweiten Sieg im anschließenden Rennen. Und so konnte sich nicht nur der Jockey, sondern auch der Besitzer Jens Schwarma und Trainer Axel Kleinkorres über eine Gewinnsumme von 45 000 Euro freuen.

Im Rahmenprogramm gewann Adrie de Vries auf „Fliegender Holländer“ gleich die ersten beiden Tagesprüfungen, während Andrasch Starke und Eddy Pedroza jeweils einmal als Sieger zur Waage zurückkehrten.

Besonderen Grund zur Freude hatte auch der in Hoppegarten trainierende Roland Dzubasz, der im ersten Rennen des Tages seinen 600. Sieg feiern konnte. Als einer der wenigen Trainer, die vor Ort arbeiten, sticht der Hoppegartener genauso wie Andreas Helfenbein durch kontinuierliche Leistung und große Konstanz aus der Masse heraus; und das ist auch nach 27 Jahren deutscher Einheit angesichts der bescheidenen Bedingungen in Hoppegarten alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Ulrich Nickesen

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