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Sitzt. Simon Despres trifft zum 4:3 für die Eisbären.

© Contrast/Imago

Eisbären erkämpfen ein 5:3 gegen Augsburg: Alter Schwabe!

In einem hochklassigen Spiel ringen die Eisbären die Augsburger nieder - und ahnen, was noch in den Vergleichen mit der Südgruppe auf sie zukommt.

Irgendwann war es ja auch mal genug. 24 Spiele gegen dieselben sechs Gegner binnen drei Monaten, das war schon harter pandemiebedingter Tobak, den sie den Fans in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vor dem Fernseher zugemutet haben. Gefühlt haben die Eisbären jede Woche gegen Düsseldorf oder Iserlohn gespielt.

Insofern war das Spiel gegen den Gegner am Sonntag schon ein besonderes. Die Augsburger Panther kamen in die Arena am Ostbahnhof – als erster Berliner Gegner aus der stärker einzuschätzenden Südgruppe der in dieser Saison zweigeteilten Liga. Und der Tabellenerste der Gruppe Nord gab dann auch nur ein wackliges Statement auf dem Eis ab: Die Eisbären siegten 5:3 (2:1, 2:2, 1:0) gegen die Schwaben, aktuell nur Sechster im Süden – aber ein ganz harter Gegner für die Berliner, bei denen besonders Torwart Mathias Niederberger wieder einmal überzeugte.

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Mitte der Neunzigerjahre war Tray Tuomie erstmals in Berlin, damals natürlich noch als Spieler. Der heutige Trainer der Augsburger Panther half seinerzeit beim noch viertklassigen Berliner Schlittschuh-Club aus. Ein paar Jahre später sollte er dann sogar auch noch mal für die Eisbären aufs Eis gehen, allerdings nur für ein paar eher unspektakuläre Spiele, die wohl so unspektakulär waren, dass sie heute nicht mal in den offiziellen Statistiken zu dem US-Amerikaner zu finden sind.

Der Trainer Tuomie ist eben ein Stück weit wichtiger, als es der Spieler Tuomie je war. Dafür holt der Sohn auf dem Eis das nach, was dem Vater dort nie gelang: Parker Tuomie ist inzwischen zu einem ordentlichen DEL-Spieler gereift, in 25 Spielen für die Eisbären kam er vor der Partie am Sonntag immerhin schon auf zwölf Scorerpunkte.

Seine persönliche Bilanz verbesserte der Sohn des Augsburger Trainers dann gegen die Augsburger. Parker Tuomie hatte Anteil am Berliner Erfolg. Mit einem krachenden Distanzschuss traf er in der sechsten Spielminute zum 2:0, knapp eine Minute zuvor hatte Giovanni Fiore im ersten Spiel nach seiner Verletzungspause schon einen Schuss von Ryan McKiernan zum 1:0 ins Augsburger Tor abgefälscht. Später sagte Vater Tray übrigens, dass er sich über das Tor des Sohnes „überhaupt nicht gefreut habe“ – kein Wunder.

Auch nach dem etwas überraschenden Augsburger Anschlusstreffer spielte Parker Tuomie gut auf, vergab allerdings nach einem Alleingang die Chance zum 3:1. Das schoss dann Ryan McKiernan. Aber danach verloren die Eisbären ihre Linie, im zweiten Drittel traf Scott Valentine binnen 71 Sekunden gleich zwei Mal.

McKniernan trifft doppelt

Es war ein anderes Spiel als etwa zuletzt das 8:1 der Eisbären gegen Düsseldorf. Schon in den ersten Vergleichen zwischen Nord und Süd hatte sich gezeigt, dass die Teams aus dem Süden tatsächlich stärker sind. Augsburg jedenfalls spielte schnell und hart, die Eisbären bekamen auch nach dem 4:3 durch Simon Després keine Ruhe in die Angelegenheit.

McKiernans zweites Powerplay-Tor, erzielt im Schlussabschnitt, ebnete ihnen aber den Weg zum Erfolg, den Niederberger im Finish noch retten musste. Am Ende des Spiels war klar, dass es in den kommenden Wochen nicht einfacher wird für die Berliner. Aber immerhin hatten sie als erster Vertreter des Nordens ein Team aus dem Süden geschlagen. Eisbären-Trainer Serge Aubin sagte: „Wir sind von unserem Spiel abgekommen, aber Mathias blieb immer solide und so konnten wir doch gewinnen.“

Am Mittwoch müssen die Eisbären nun nach Ingolstadt reisen, dort wartet dann ein Gegner, der noch etwas mehr kann als die Augsburger Panther.

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