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Malte Delow hat in dieser Saison, und insbesondere in den vergangenen Wochen, gleich mehrere Entwicklungsschritte gemacht.

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Alba Berlins Talent wird immer besser: Malte Delow ist auf dem Weg zum Profi

Der 19 Jahre junge Malte Delow erarbeitet sich bei Alba immer mehr Einsatzzeiten. Im Sommer dürfte für das Eigengewächs der nächste wichtige Schritt anstehen.

Der elterliche Garten in Wilhelmsruh hat schon bessere Zeiten erlebt. Während Malte Delow in der pandemiebedingten Unterbrechung der vergangenen Saison viel Arbeit im Grünen verrichtete, stehen für das 19 Jahre junge Talent von Alba Berlin nun wieder andere Aufgaben im Vordergrund. „Komplett verwildert ist der Garten noch nicht, aber momentan bin ich mit Basketball ganz gut ausgelastet“, sagt Delow.

Der 1,98 Meter große Guard hat mit elf Jahren bei Alba angefangen und absolvierte bereits in der vergangenen Saison seine ersten Spiele für die Profis. Hier und da sprang er für verletzte Kollegen ein, meist kam er jedoch beim Kooperationspartner Lok Bernau in der drittklassigen ProB zum Einsatz. Das hat sich mittlerweile geändert. In dieser Spielzeit, und insbesondere in den vergangenen Wochen, hat Delow gleich mehrere Entwicklungsschritte gemacht. „Man kann zuschauen, wie er wächst, und das bereitet mir große Freude“, sagt Manager Marco Baldi vor dem Euroleague-Heimspiel gegen Olympiakos Piräus am Donnerstag (20.30 Uhr, Magentasport).

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In der Bundesliga hat Delow seine Einsatzzeiten im Vergleich zur gesamten Vorsaison bereits fast verdoppelt – obwohl noch zwölf Hauptrundenspiele und die Play-offs ausstehen. In den vergangenen Spielen konnte Trainer Aito Garcia Reneses seine Leistungsträger aufgrund hoher Führungen früh schonen und Delow zahlte das Vertrauen mit starken Leistungen zurück. „Vom Trainerteam habe ich vor der Saison viel Zuspruch bekommen, aber dass ich so viel spielen würde, konnte man nicht absehen“, sagt Delow.

Wie so viele Talente vor ihm profitiert er enorm von Reneses. Es gibt weltweit nur wenige Trainer, die einen ähnlichen Ruf für ihre Arbeit mit jungen Spielern haben. Der 74 Jahre alte Spanier schenkt ihnen Vertrauen, fördert und fordert sie. „Ich hatte noch nie einen Trainer, der so geduldig ist“, sagt Delow. „Er erklärt nicht nur, was man besser machen kann, sondern auch warum – das hilft extrem.“

Mittlerweile trainiert er seit anderthalb Jahren regelmäßig mit dem Profiteam und die Fortschritte sind enorm. „Die Qualität von Malte ist, dass er schnell lernt und ein kluger Spieler ist“, sagt Baldi. Das zeigt sich auch bei Delows Selbsteinschätzung. Trotz seines Alters spricht er bereits sehr reflektiert über seine Leistungen und hebt trotz vieler guter Spiele nicht ab. Seit seinem Abitur vor fast zwei Jahren konzentriert er sich voll auf Basketball und arbeitet neben den Trainingseinheiten mit der Mannschaft selbst an freien Tagen viel mit Individualtrainer Carlos Frade. „Besonders am Wurf, der momentan nicht so gut fällt. Aber natürlich auch athletisch, weil ich da noch nicht auf dem Level bin, auf dem ich sein sollte“, sagt Delow.

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Ob bei deutlicher Führung in der Bundesliga oder gegen die großen Stars in der Euroleague – Delow geht mit viel Engagement, stetig wachsendem Selbstvertrauen und ohne Angst zur Sache. Am Anfang sei es nicht einfach gewesen, ohne Rhythmus immer nur für wenige Minuten ins Spiel zu kommen, sagt Delow, noch dazu in einer neuen Rolle. Während er in der Jugend und in Bernau immer einer der Führungsspieler war und den Ball oft in den Händen hatte, ist sein offensiver Einfluss bei den Profis noch deutlich geringer. „Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an die Rolle und gerade defensiv kann man sich auch ohne richtigen Rhythmus gut reinbeißen“, sagt Delow.

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Anders als Franz Wagner, mit dem er in der Alba-Jugend jahrelang zusammengespielt hat und der in den USA als einer der Favoriten auf den College-Titel gilt, musste Delow mehr Geduld haben und sich Schritt für Schritt hocharbeiten. „Es gibt so Spieler wie Franz, die sind No-Brainer – da weißt du sofort, dass er seinen Weg machen wird“, sagt Baldi. Beim Großteil derTalente ist die Entwicklung aber nicht so klar vorherzusagen.

Bei Delow selbst reifte erst im Alter von 16 Jahren die Erkenntnis, dass es für eine professionelle Karriere reichen könnte. Im Sommer läuft sein zweijähriger Ausbildungsvertrag aus, konkrete Gespräche über die nächste Saison hat es noch nicht gegeben. Delow würde gerne bei Alba bleiben und seinen ersten Profivertrag unterschreiben – und von Baldi gibt es gute Nachrichten. „Er muss sich keine Sorgen machen. Dass er bei uns eine Zukunft hat, ist klar.“

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