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 Hochveranlagt. Albas Tim Schneider (am Ball) will in den Play-offs glänzen - wie auch Jonas Mattisseck und Franz Wagner.

© Nicolas Armer/dpa

Teenager begeistern in den Play-offs: Alba Berlin: Jung und hungrig

In den Play-offs setzt Alba Berlin auch auf Teenager: Jonas Mattisseck und Franz Wagner kommen gegen Oldenburg wohl auch am Dienstag zum Einsatz.

Wenn es den idealen Alba-Moment in der laufenden Basketball-Saison gegeben hat, dann wohl am vergangenen Sonntag. Es waren nur noch wenige Sekunden im ersten Play-off-Spiel der Viertelfinalserie zwischen Alba Berlin und den Baskets Oldenburg zu spielen. Die Berliner hatten ihren Gegner überrollt und eigentlich hätten sie längst Milde walten lassen können. Aber in diesen Schlusssekunden standen eben nicht mehr erfahrene Männer für die Berliner auf dem Parkett, sondern hungrige Teenager. So bekam auch der 18 Jahre alte Jonas Mattisseck noch einmal den Ball jenseits der Dreipunktelinie zugespielt. Er sprang ab, wurde gefoult und versenkte den Ball trotzdem. Das Publikum johlte, und sein erster Gratulant auf dem Feld war Franz Wagner, mit seinen 16 Jahren noch eher Kind als Mann.

Die beiden dürften auch heute, wenn Alba zum zweiten Spiel der Serie in Oldenburg antritt (ab 18.15 Uhr live auf Sport 1 und telekomsport.de), wieder ihre Einsätze bekommen. „Wir haben hier ideale Voraussetzungen“, sagt Albas Manager Marco Baldi. „Wir wollen nicht Spieler für andere ausbilden. Wir wollen mit den Spielern, die wir entwickeln, auch Ergebnisse erzielen.“

Der Weg vom Talent zum überdurchschnittlichen Bundesliga-Spieler ein lang

Das Thema Jugendarbeit und Spielerentwicklung ist seit vielen Jahren ein vorrangiges bei Alba Berlin. So verschickte der Klub in der vergangenen Woche eine Rundmail, in der allgemein auf die anstehenden Play-offs eingegangen wurde. Der Titel der Mail: „Alba startet mit dem jüngsten Team in die Play-offs.“

Nun bemüht sich der Klub schon lange um die Jugendförderung, in den vergangenen Jahren wurden die Anstrengungen noch einmal intensiviert. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass sich die Berliner ein neues Kernthema suchen mussten, nachdem sie sportlich und vor allen Dingen finanziell von Bamberg und Bayern überholt worden waren. Die letzte deutsche Meisterschaft von Alba liegt schon zehn Jahre zurück.

Wenn schon nicht mehr so erfolgreich, soll Alba wenigstens jung sein und am besten wie Mattisseck, Wagner oder Kapitän Niels Giffey aus Berlin kommen. Am besten aber beides. Von einer „Quadratur des Kreises“ spricht Baldi, wenn er die Verknüpfung von Talentförderung und Erfolgen spricht. Tatsächlich ist der Weg vom Talent zum überdurchschnittlichen Bundesliga-Spieler ein langer.

Bestes Beispiel ist Tim Schneider, ein weiterer hoch veranlagter Spieler, der in dieser Saison fester Bestandteil in Albas Mannschaft ist. Trotzdem, sagt Albas Sportdirektor Himar Ojeda, fehle ihm noch ein wenig Basketball-Verständnis. Albas Führungsspieler Luke Sikma oder Peyton Siva etwa spielen noch auf einem anderen Level als Schneider. Die Frage also wird sein, ob künftig das Team auch mal von Eigengewächsen geprägt wird und nicht von eingekauften US-Amerikanern, die meist nach zwei Jahren den Klub wieder verlassen.

Den jüngsten Entwicklungen zu urteilen, ist Alba auf einem guten Weg. Seit fünf Jahren werkeln sie an der nötigen Infrastruktur. Es gibt mehr Trainer im Nachwuchsbereich, es gibt Kooperationsmannschaften sowie assoziierte Hochschulen und Gymnasien. „Wer was werden will im Basketball, kann das bei uns schaffen“, sagt Baldi. Den Beleg dafür liefern Teenager wie Jonas Mattisseck oder Franz Wagner.

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