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Viel Schatten, wenig Licht: Inzwischen sind die Flutlichtmasten im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark außer Betrieb.

© Oliver Mehlis/dpa

Flutlichtprobleme im Jahn-Sportpark: Absturzgefahr - Das Licht bleibt aus

Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ist gesperrt – aus Sicherheitsgründen. Der BFC Dynamo muss seine nächsten Heimspiele ins Sportforum verlegen.

Alles Gute kommt von oben, das sagt sich leicht. Im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ist derzeit jedoch das komplette Gegenteil der Fall: Die Flutlichtanlage macht wieder Probleme. Martin Pallgen, Pressesprecher der zuständigen Senatsverwaltung für Inneres und Sport, drückt es folgendermaßen aus: „Es drohte quasi, dass sich Leuchtmittel aus den Flutlichtern herauslösen und den Besucherinnen und Besuchern auf den Kopf fallen.“ Anfang der Woche ließ die Verwaltung das Stadion deshalb sperren, „schweren Herzens“, wie Pallgen sagt.

Denn von der Platzsperre ist vor allem der Berliner Fußball betroffen. Der BFC Dynamo musste gleich zwei seiner Heimspiele verlegen: An diesem Sonntag hätte der Regionalligist eigentlich den SV Babelsberg 03 im Jahn-Sportpark empfangen, nun wird die Partie am kommenden Mittwoch (18 Uhr) im Sportforum stattfinden. Und auch das Spiel gegen die VSG Altglienicke am Sonntag in einer Woche (13 Uhr) wird dort ausgetragen.

Beim Berliner Fußball-Verband (BFV) begegnet man der Situation mit Gelassenheit. „Die Sicherheit geht immer vor, bevor da noch was passiert“, sagt Geschäftsführer Kevin Langner. Über 30 Jahre hat das Flutlicht im Jahn-Sportpark auf dem Buckel, ein Kabelbrand legte bereits Anfang April die Lichtanlage lahm. Für das Halbfinale des Landespokals zwischen dem BFC und dem FC Viktoria 89 (1:2 n.V.) musste deshalb das Technische Hilfswerk mit mobilen Lichtmasten aushelfen. „Es ist ja kein Geheimnis, dass das Stadion dringend sanierungsbedürftig ist“, sagt Langner. Die neuesten Probleme hat er jedoch nicht kommen sehen: „Wir waren schon überrascht über die Dringlichkeit der Maßnahmen“, sagt er, trotz des regelmäßigen Austauschs mit der Verwaltung.

Die musste sich erst einmal überlegen, wie es nun mit der Flutlichtanlage weitergehen soll. Denn im kommenden Jahr soll der Abriss des Jahn-Sportparks beginnen, dem sich dann 2021 der Umbau des Stadions zu einem großen Inklusionssportpark mit größtmöglicher Barrierefreiheit anschließen soll. „Was ist fachlich notwendig und finanziell vertretbar?“, beschreibt Sprecher Pallgen die Überlegungen in der Senatsverwaltung. „Es macht ja keinen Sinn, die Flutlichter für Summe X zu erneuern und dann ein paar Monate später wieder abzureißen.“ Da das Flutlicht für die restlichen Spiele der Saison nun nicht mehr gebraucht wird, fiel die Entscheidung gegen einen Austausch der Leuchtmittel. Dafür seien die Lampen ohnehin zu alt, erklärt Pallgen: „Die Leuchtmittel gibt es inzwischen gar nicht mehr.“ Bis zum Umbau des Stadions sollen zukünftige Flutlichtspiele dann wieder durch mobile Lichtmasten ermöglicht werden.

Erst einmal werden nun jedoch Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. „Die Lampen kommen komplett raus“, sagt Pallgen. Spätestens am 17. Mai müssen die Arbeiten beendet sein, denn am Tag darauf soll die VSG Altglienicke dann wieder im Jahn-Sportpark den FSV Wacker Nordhausen empfangen. Das Landespokalfinale zwischen Tennis Borussia und Viktoria eine Woche später wäre nach jetzigem Stand also auch nicht gefährdet. BFV-Geschäftsführer Langner sieht es pragmatisch: „Wir müssen die Sperrung jetzt aushalten, und dann geht es weiter.“

Leonard Brandbeck

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