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Die Eisbären hatten zuletzt viel Grund zum Jubeln.

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Ab in den Süden: Die Eisbären Berlin freuen sich auf neue Herausforderungen

Die Eisbären haben die Nordgruppe dominiert. Nun warten neue Gegner auf das Team – und ein anspruchsvoller Reiseplan.

Acht Tore gegen Düsseldorf am Samstag, davor sechs in Köln, fünf gegen Iserlohn und Bremerhaven. Dazu zwölf von zwölf möglichen Punkten – den Eisbären sind in der Nordstaffel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zuletzt die Gegner abhandengekommen. Jedenfalls solche, die als ernsthaft zu bezeichnen wären.

Da trifft es sich ganz gut, dass die Berliner ab kommenden Sonntag auf die Teams der Südgruppe treffen – und damit vor neuen Herausforderungen stehen.

„Es wird vielleicht ein bisschen körperbetonter im Süden“, meinte Trainer Serge Aubin nach dem 8:1 gegen Düsseldorf. Topscorer Marcel Noebels verwies auf das „straffe Programm“ mit vielen Spielen und oftmals weiteren Reisen als bisher. Kristopher Foucault, dem am Samstag erstmals ein Hattrick für die Eisbären gelang, ist gespannt, wie es gegen die Südteams läuft, glaubt aber: „Wenn wir kompakt verteidigen, können wir mit jeder Mannschaft mithalten.“

24 Spiele haben die Eisbären gegen die sechs Kontrahenten im Norden bestritten und dabei 52 Punkte geholt und 98 Treffer erzielt. „Dass wir Tore schießen können, haben wir bewiesen“, stellte Foucault fest und es besteht kaum ein Zweifel daran, dass die Berliner dazu auch gegen die sieben Mannschaften aus dem Süden in der Lage sein sollten.

Angesichts der Überlegenheit, die die Eisbären in vielen Spielen gegen die Nordteams gezeigt haben, kommen ein paar frische Gegner den Profis offenbar gerade recht: „Ich bin froh darüber, dass wir jetzt andere Mannschaften sehen“, sagte Marcel Noebels, der gegen Düsseldorf wieder vier Tore vorbereitete und jetzt bei ligaweit unerreichten 37 Scorerpunkten steht.

Die Eisbären sind in dieser Saison ein Titelkandidat

Und der seit Sonntag 29-Jahre alte Nationalstürmer denkt auch schon an die Play-offs, wo zum Beispiel RB München in einem möglichen Halbfinale ein Gegner sein könnte.

Dass die Eisbären in diesem Jahr ein Titelkandidat sind, dürfte inzwischen klar sein. Vor allem nach den jüngsten Leistungen: „Gerade in letzter Zeit haben wir uns stetig verbessert und spielen sehr konsequent“, sagte Torwart Mathias Niederberger nach dem Spiel gegen seinen früheren Klub bei Magentasport und ergänzte schmunzelnd: „Und wir haben große Ziele.“

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Die Zeit des Tiefstapelns ist also vorbei, weil die Eisbären ihre Probleme in den Griff bekommen haben und jetzt oftmals über 60 Minuten ihre Gegner dominieren. Das Umschaltspiel funktionierte abgesehen von den Duellen mit Wolfsburg hervorragend und wenn die Berliner erst einmal ins Laufen kommen, sind sie schwer zu stoppen. Mit Leonhard Pföderl (18 Treffer) und Foucault (16) stellen sie die Top-Torjäger der Liga, auch Matthew White hat schon zwölfmal getroffen.

Das Powerplay ist das zweitbeste in der gesamten DEL und rein statistisch auch deutlich besser als das der vermeintlich stärksten Titelkonkurrenten Mannheim und München. Defensiv steht und fällt das Spiel mit der Disziplin der Berliner – und den Leistungen von Niederberger im Tor. Die waren in dieser Saison bisher oft ausgezeichnet, jetzt muss sich der Nationaltorwart allerdings ebenfalls neu beweisen.

Augenscheinlich ist, dass bei den Eisbären etwas gewachsen ist. Die Teamchemie passt, auch dank der starken Neuzugänge. Trainer Serge Aubin weiß längst, was seine Spieler leisten können. Nun hofft er, dass sie ihr Potenzial auch im Süden abrufen.

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