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Große Freude. Dortmunds Raphael Guerreiro (l) und Marco Reus klatschen ab.

© dpa

4:0 gegen Bayer Leverkusen: Borussia Dortmund findet zu alter Stärke zurück

Kapitän Marco Reus führte seine Dortmunder gegen Bayer Leverkusen zu einem souveränen Sieg - und zeigt es allen Zweiflern.

Es ist ja oft so. Wenn die Erwartungen besonders groß sind, passiert besonders wenig. So war das am Samstagnachmittag zunächst auch im Spitzenspiel der Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen, den beiden Teams also, denen besonders viel Spielfreude nachgesagt wird. Keine anderen Mannschaften haben in dieser Saison so hohe Ballbesitzquoten zu verzeichnen. Doch beim Aufeinandertreffen der Fußballkünstler war von Kreativität und schönen Pässen anfangs kaum etwas zu sehen. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurde das Spiel spannend, und das lag in erster Linie an den Gastgebern aus Dortmund, die sich mehr und mehr nach vorne wagten. Am Ende wurden sie sogar mit einem 4:0 (1:0) belohnt.

Vielleicht war die anfängliche Zurückhaltung des BVB auch auf eine Vorsichtsmaßnahme zurückzuführen, schließlich wollte man sich nicht noch einmal so vorführen lassen wie beim 1:3 zuletzt gegen den mutigen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Union. Dass man sich so dumm anstellt, müsse aufhören, forderte Kapitän Marco Reus: „Wir müssen ein anderes Gesicht, eine Trotzreaktion zeigen.“ Das übernahm Reus dann selbst. Doch er scheiterte bei seinem Schuss nach gut 20 Spielminuten genauso am Leverkusener Torhüter Lukas Hradecky wie Julian Brandt kurz danach.

Es brauchte schon einen typischen Paco-Alcacer-Moment für die Gastgeber. Nach einer Flanke von Achraf Hakimi musste der Dortmunder Stürmer nur noch seinen Fuß hinhalten, um sein fünftes Tor der Saison zu erzielen. Da war sie, die Erleichterung darüber, dass es doch noch geht, woran schon einige gezweifelt hatten zuletzt. Der Beweis der Dortmunder Spielkunst erfolgte sogleich. Zwar kam Bayer dynamischer aus der Halbzeitpause und hatte durch Karim Bellarabi auch prompt nach Wiederanpfiff eine gute Chance, der Treffer aber fiel danach auf der anderen Seite – und wie. Jadon Sanchos Flanke ließ Alcacar vorausschauend durch, weil dahinter noch Reus wartete, der dann auch eiskalt zum 2:0 verwandelte – als hätte es nie irgendwelche Zweifel gegeben.

Der Dortmunder Kapitän richtete es, auf zwei andere Leistungsträger musste die Borussia jedoch verzichten. Nico Schulz fehlte, weil er sich im EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande eine Fußverletzung zugezogen hatte. Und Lukasz Piszczek plagte sich mit muskulären Problemchen. Egal. Auch ohne die beiden Außenverteidiger erkämpfte sich Dortmund allmählich die alte Selbstsicherheit zurück.

Die Leverkusener fanden angesichts der starken BVB-Verteidigung kaum noch eine Möglichkeit, überhaupt vor das gegnerische Tor zu gelangen. Nur in einer Kategorie blieben sie weiterhin spitze – denn Ballbesitz hatte Bayer genug. Allein wusste die Mannschaft von Trainer Peter Bosz damit nicht viel anzufangen. Oder besser gesagt: Der Gegner ließ einfach nicht mehr zu.

Es kam sogar noch schlimmer für Bayer. Nachdem der BVB sich über rechts durchgekontert hatte, erhöhte Raphael Guerreiro zunächst auf 3:0, bevor – natürlich – Reus sogar das 4:0 schoss. Und so war es wenigstens aus Sicht von Borussia Dortmund dann eben doch noch ein echtes Spitzenspiel. (Tsp)

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