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 Unions Kristian Pedersen (l) und Regensburgs Benedikt Saller kämpfen um den Ball.

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Update

2:2 gegen Jahn Regensburg: Der 1. FC Union kann wieder nicht gewinnen

Kurz vor Schluss kassiert der 1. FC Union gegen Jahn Regensburg den Ausgleich. Jetzt muss sich Trainer André Hofschneider Fragen gefallen lassen.

Viele Ähnlichkeiten zwischen dem Estadio Santiago Bernabeu und dem Stadion An der Alten Försterei gibt es nicht, ganz besonders an einem bitterkalten Wintertag. Philipp Hosiner sorgte am Samstag aber für einen ganz kleinen Hauch von Real Madrid in Berlin-Köpenick. Nach seinem ersten Tor seit elf Monaten sprintete der Österreicher in Richtung Eckfahne, deutete mit beiden Zeigefingern auf den Rasen und sprang kraftvoll ab. Es war der Jubel, mit dem Cristiano Ronaldo seine Tore und sich selbst zu zelebrieren pflegt.

Da Hosiner aber nicht Ronaldo und der 1. FC Union nicht Real Madrid ist, reichte es für die Berliner trotz der Tore von Hosiner und Felix Kroos nicht zu einem Sieg. Durch einen Elfmeter kurz vor Schluss glich Jahn Regensburg am Samstag vor 21.284 Zuschauern zum 2:2 (1:0)-Endstand aus. „Ein Tor ist für einen Stürmer immer Balsam für die Seele“, sagte Hosiner. „Mir wäre es aber lieber gewesen, wir hätten die drei Punkte hier behalten.“ In der Tabelle bleiben die Berliner im trostlosen Mittelfeld und haben durch das Remis die Chance verpasst, den Abstand auf die Abstiegszone deutlich zu vergrößern.

Unions Trainer André Hofschneider stellte seine Mannschaft auf zwei Positionen um. Akaki Gogia fiel mit einer Sprunggelenksverletzung aus, für ihn rückte Toni Leistner in die Startelf. Außerdem spielte Dennis Daube für Stephan Fürstner. So formierten sich die Berliner in einem 3-4-1-2 mit Daube hinter den Spitzen.

Über zwei ungefährliche Flachschüsse kam Union in der Anfangsphase nicht hinaus und so war der starke Aufsteiger dem 1:0 erst einmal näher. Marco Grüttner rutschte jedoch an einer flachen Hereingabe vorbei, und Leistner köpfte eine scharfe Flanke gerade noch aus der Gefahrenzone. Nach einer Viertelstunde steigerten sich die Berliner dann. Daube traf den Ball aus 16 Metern nicht richtig, bei der anschließenden Ecke fehlte aber nicht viel zur Führung. Christopher Trimmel flankte den Ball mit viel Schnitt an den Fünfmeterraum, wo Marc Torrejon per Kopf die Latte traf.

Kroos erzielt sein erstes Tor seit Februar 2017

Es war jedoch nur ein kleines Aufflackern der Berliner Qualitäten, denn Regensburg hatte in der Folge die besseren Chancen. Grüttner schoss nach einer guten Freistoßvariante des ehemaligen Herthaners Marvin Knoll knapp vorbei, und als Marc Lais kurz darauf halblinks im Strafraum frei vor Daniel Mesenhöler auftauchte, musste Unions Schlussmann all sein Können aufbieten, um den Schlenzer aus der rechten Ecke zu fischen.

Als es bereits nach einem 0:0 zur Halbzeit aussah, beendete Kroos seine lange Durststrecke. Fans und Spieler hatten kaum genug Zeit, um nach einem grenzwertigen Einsteigen gegen Hosiner Elfmeter zu fordern, da platzierte der Köpenicker Kapitän den Ball clever von der Strafraumgrenze im rechten Eck. Es war sein erstes Tor seit Februar 2017 – und ein gutes Zeichen für Union, denn nach den vorherigen vier Treffern von Kroos hatten die Berliner stets gewonnen.

Dementsprechend selbstbewusst startete Union dann auch in die zweite Halbzeit. Innerhalb von nur sieben Minuten hatten die Gastgeber durch Steven Skrzybski, Torrejon und Grischa Prömel vier hochkarätige Gelegenheiten, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Wie so oft im Fußball rächte sich die schlechte Chancenauswertung. Grüttner kam rechts im Strafraum frei zum Schuss und ließ Mesenhöler keine Abwehrmöglichkeit.

Die Berliner hatten aber die richtige Antwort parat. Nach guter Vorarbeit von Skrzybski ließ Hosiner seinen Gegenspieler mit einem kurzen Haken aussteigen und schob den Ball platziert ins lange Eck. Regensburg hatte danach zwar noch Chancen auf den Ausgleich – etwa als Knoll per Freistoß den Pfosten traf –, Union war gegen weit aufgerückte Gäste jedoch gefährlicher.

Skrzybski und Hosiner verpassten das beruhigende 3:1 und so blieb es spannend. In der Schlussphase wechselte Hofschneider Marcel Hartel und – erstmals seit August – Kenny Prince Redondo ein. Die Schlusspointe gehörte aber Regensburg – und sie passte zur verkorksten Saison der Berliner. Nachdem Toni Leistner den Ball vor dem eigenen Torwart zur Seite geklärt hatte, brachte Kristian Pedersen Regensburgs Benedikt Gimber genauso ungestüm wie unnötig zu Fall. Knoll verwandelte den fälligen Elfmeter souverän.

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