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Glanz auch bei Nacht. Die Mercedes Benz Arena.

© imago/Andreas Gora/Andreas Gora

15 Jahre Großarena: Man muss sie nicht mögen, aber Berlin braucht sie!

Die Mercedes-Benz-Arena wird 15 Jahre alt. Ein persönlich gefärbter Glückwunsch.

Es war irgendwann im Sommer 2008, mit ein paar Journalisten durften wir ein kleines Probespiel auf der Eisfläche der neuen Arena am Ostbahnhof austragen. Da wir keine Eishockeyprofis waren, wurde das eine harte Bewährungsprobe für die Eisfläche in der Großarena. Ein paar Spieler der Eisbären haben damals zufällig kurz zugeschaut, als wir über das Eis kratzten. Hartmut Nickel, damals Co-Trainer des Berliner Eishockey-Klubs sagte uns später im Scherz: „Ihr zimmert da ganz schöne Furchen ins Eis. Ob wir das wieder hinkriegen...“

Haben sie. Vor genau 15 Jahren, am 10. September 2008, wurde die heutige Mercedes-Benz Arena eröffnet. Nicht mit einer Sportveranstaltung, sondern mit einem Konzert der Poprocker von Coldplay. Damals hieß sie noch O2-World und bei uns im Tagesspiegel oft Arena am Ostbahnhof, obwohl sie ja näher an der Warschauer Straße als am Ostbahnhof liegt. Vor 15 Jahren war sie noch Alleinherrscherin auf dem brachen Gelände, nun ist sie von etlichen Bauten umringt. Geschmacksache. Das Areal ist ein Stück US-Kultur mitten in Berlin, auch wenn die Eigner, die Anschutz-Gruppe, sicher gern noch höher gebaut hätte um die Arena herum.

Auch wenn die Arena wohl vor allem für die großen Konzerte in Berlin als Veranstaltungsort eine Lücke geschlossen hat, so ist sie für den Profisport die Halle, die Berlin noch gefehlt hatte: Die Eisbären spielten bis 2008 im viel zu kleinen Wellblechpalast vor 4500 Menschen und waren eben nur in ihrem Kiez in Hohenschönhausen weltberühmt. Heute sind sie ein Zuschauerkrösus in der Deutschen Eishockey-Liga und haben einen Schnitt pro Saison von 12.000 bis 14.000 Fans. In der neuen Arena wurden sie schon sechs Mal Meister. Auch Alba Berlin hat dort eine Erfolgsgeschichte hingelegt, gewann an der Warschauer Straße drei Meistertitel und spielt auch vor viel mehr Zuschauenden als einst in der Max-Schmeling-Halle.

Neben den beiden Ankermietern Alba und Eisbären, so nennt man sie auf US-deutsch, gab und gibt es natürlich noch etliche andere Sportverunstaltungen in der Halle. Jährlich zum Beispiel das Istaf Indoor, dann gab es internationale Handball- und Basketball-Großevents und erst kürzlich brachten die deutschen Basketballer im WM-Test gegen Kanada Glanz in die Hütte.

Man muss sie nicht mögen, aber Berlin braucht sie. Die Großarena, die in 15 Jahren nun schon zwei Namen hatte. 18,1 Millionen Gäste bei 1.992 Veranstaltungen gab es bis dato. Und da ist das Journalistenspiel von damals noch nicht mal mitgezählt.

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