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Berlins Niels Giffey schiebt sich mit Alba vor dem Spitzenspiel gegen Bayern auf Platz eins.

© imago images/Jan Huebner

109:89 gegen Ulm: Alba Berlin springt an die Tabellenspitze

Die Berliner entscheiden auch sein fünftes Saisonspiel für sich. In der Tabelle der Basketball-Bundesliga schieben sie sich vor die Bayern.

Als Martin Hermannsson sechs Minuten vor dem Ende einen Dreier versenkte und Alba Berlin erstmals zweistellig in Führung brachte, stand der Fanblock der Gastgeber Kopf. Nur David Hasselhoff blickte mit seinem Alba-Schal völlig ungerührt ins Leere. Das hatte weniger damit zu tun, dass es der Sänger und Schauspieler mit den Gästen aus Ulm hält, als damit, dass er nur aus Pappe war. Die Alba-Fans hatten Hasselhoff als Requisite ihrer Choreografie mitgebracht, mit der sie das 30-jährige Bestehen ihres Verein sowie das Jubiläum des Mauerfalls feierten – natürlich mit „I’ve been looking für Freedom“ als musikalische Untermalung.

Hasselhoff sah ein lange Zeit offenes Spiel mit Vorteilen für Ulm, doch durch ein starkes Schlussviertel sicherte sich Alba nach drei Euroleague-Niederlagen in Folge mal wieder einen Sieg. Durch das 109:89 (29:28, 21:27, 24:20, 35:14) vor 7475 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof bleiben die Berliner in der Bundesliga auch im fünften Spiel ungeschlagen. „Wir hatten immer das Bewusstsein, dass wir dieses Spiel nicht verlieren dürfen“, sagte Albas Center Johannes Thiemann. „Es tut gut, mal wieder gewonnen zu haben.“

Für fast drei Viertel des Spiels hatte es indes nicht nach einem Berliner Erfolg ausgehen. Keine 48 Stunden nach dem Euroleague-Spiel in Madrid war Alba die Müdigkeit phasenweise deutlich anzusehen, was sich vor allem in einer hohen Fehlerquote erkennen ließ. Die Gäste kamen zwar nach nur zwei Siegen in neun Spielen nicht gerade selbstbewusst nach Berlin, begannen aber sehr stark und treffsicher. In der ersten Halbzeit landeten 62 Prozent ihrer Dreier im Korb.

Dass Alba trotz einiger schwacher Phasen nicht noch deutlicher in Rückstand geriet, lag vor allem an den klaren Reboundvorteilen. Dennoch konnte Trainer Aito Garcia Reneses keineswegs zufrieden sein. Sein Team leistete sich viele Konzentrationsschwächen und haderte mit der durchwachsenen Leistung der Schiedsrichter. „Wir haben die Müdigkeit am Anfang vielleicht auch als Ausrede genutzt“, sagte Thiemann. „Der Trainer hat uns in der Halbzeit aber wachgerüttelt.“

Angeführt vom erst 18 Jahre alten französischen Spielmacher Killian Hayes baute Ulm die Führung zu Beginn der zweiten Hälfte wieder bis auf neun Punkte aus. Alba ließ sich jedoch nicht abschütteln und dominierte das Schlussviertel dann nach Lust und Laune. Jonas Mattisseck erzielte allein im letzten Viertel zehn Punkte und war neben Martin Hermannsson (22 Punkte), Rokas Giedraitis (16), Luke Sikma (13), Peyton Siva (11) und Niels Giffey (10) einer von sechs Berlinern mit zweistelliger Punktausbeute. Da wackelte selbst der Papp-David-Hasselhoff leicht von links nach rechts.

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