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Urs Fischer wurde am Mittwoch 53 Jahre alt, am Freitag hofft er auf drei Punkte gegen Arminia Bielefeld.

© Britta Pedersen/dpa

1. FC Union: Zwischen Stromausfall, Geburtstag und Bielefeld

Der Berliner Zweitligist empfängt am Freitag Arminia Bielefeld. Unions Trainer Urs Fischer hofft auf drei Punkte als nachträgliches Geschenk.

Um Fußball ging es beim 1. FC Union in den vergangenen Tagen nur am Rande. Vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld im Stadion An der Alten Försterei am Freitag (18.30 Uhr, live bei Sky) wurde vor allem über zwei Themen gesprochen: Urs Fischers Geburtstag und den großflächigen Stromausfall im Bezirk. Unions Trainer hatte dabei Glück, weder zu Hause noch bei der Arbeit war er betroffen, Strom war vorhanden. Nur das Internet in seiner Wohnung wollte nicht so recht, das war aber halb so schlimm, schließlich verbringt der Schweizer den Großteil des Tages auf dem Trainingsgelände des Berliner Zweitligisten. Dort sangen ihm seine Spieler am Mittwoch auch ein Ständchen, es gab Kuchen, auf Geschenke muss Fischer aber wohl bis Freitag warten. Über drei Punkte gegen Bielefeld würde sich der Trainer wohl am meisten freuen.

Ein einfaches Spiel erwartet die Berliner allerdings nicht. Die Arminia ist sehr gut in dieses Jahr gestartet und hat erst am vergangenen Spieltag gegen Magdeburg – allerdings benachteiligt durch eine unberechtigte Rote Karte – die erste Niederlage kassiert. „Sie haben auswärts schon das ein oder andere Spiel gewonnen und wissen, wie man da besteht“, sagt Fischer. Seit November ist Bielefeld in der Ferne ungeschlagen. „Sie haben eine gute Mischung zwischen Ballbesitz und schnellem Umschaltspiel.“

Wiedersehen mit Uwe Neuhausen

Große Überraschungen dürften die Berliner nicht erwarten, denn den Trainer der Ostwestfalen kennen sie nur zu gut. Uwe Neuhaus arbeitete von 2007 bis 2014 bei Union und stieg mit dem Klub von der Regionalliga bis in die Zweite Liga auf. „Die sieben Jahre waren eine tolle und erfolgreiche Zeit, wir haben gemeinsam viel auf den Weg gebracht. Aber ich fahre da nicht hin, um Bekannte zu treffen, sondern um Punkte mitzunehmen“, sagt Neuhaus. Fischer weiß natürlich um die Vergangenheit seines Gegenübers, eine ähnlich lange Amtszeit ist für ihn derzeit aber kein Thema. „Vorstellen kann ich mir vieles, aber man weiß, wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist und da sind sieben Jahre für einen Trainer eine sehr lange Zeit“, sagt Fischer. „Ich lebe lieber in der Gegenwart.“

In jener geht es für die Berliner um den Aufstieg, auch wenn das bei Union niemand so formuliert. Zwölf Spieltage vor Schluss ist der Klub im engen oberen Tabellendrittel Zweiter – noch vor dem Topfavoriten 1. FC Köln. Im eigenen Stadion sind die Berliner sogar mit Abstand die beste Mannschaft der Liga, saisonübergreifend sind sie seit 18 Heimspielen ungeschlagen.

Die Chancen, dass dies auch am Freitag so bleibt, sind nicht schlecht. Während bei Union die zuletzt angeschlagenen Carlos Mané und Suleiman Abdullahi wieder fit sind und nur Sebastian Polter fehlt, muss Neuhaus mindestens auf sechs Spieler verzichten, darunter der frühere Unioner Sören Brandy. Außerdem kommt den Berlinern die Spielweise der Bielefelder zugute.

Endlich wieder ein Gegner der Fußball spielen will

Anders als die vergangenen zwei Gegner Sandhausen und Duisburg, die in erster Linie destruktiv und mit hohen Bällen agierten, wird Bielefeld durchaus versuchen, Fußball zu spielen. „Das ist eine Mannschaft, die sich etwas zutraut“, sagt Fischer.

Union wird vermutlich mit der selben Startaufstellung ins Spiel gehen wie beim knappen 3:2-Sieg in Duisburg. In der Defensive rotiert Fischer ohnehin nicht freiwillig und ein paar kleine Fragezeichen gibt es nur bei der offensivsten Position im Mittelfeld und auf der Außenbahn. Nach ihren jüngsten Leistungen dürften Robert Zulj und Marcel Hartel aber den Vorzug vor Felix Kroos und Abdullahi bekommen. „Wir müssen viele Dinge aus dem Duisburg-Spiel mitnehmen und benötigen Präsenz von der ersten Sekunde an“, fordert Fischer. Dann sollte es nach Kuchen und einem Ständchen auch noch drei Punkte geben.

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