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Robert Andrich spielt mit dem 1. FC Union bislang eine gute Saison.

© imago images/Matthias Koch

1. FC Union mit gutem Saisonbeginn.: Robert Andrich will nicht nur kämpfen – sondern auch spielen

Der 1. FC Union überrascht sich in seiner Entwicklung derzeit selbst – das gilt auch für Mittelfeldspieler Robert Andrich.

Viel zu meckern gibt es in diesen Tagen beim 1. FC Union nicht. Nach dem Sieg gegen Hoffenheim am Montagabend darf der Bundesligist aus Köpenick auf einen durchaus gelungenen Start in die zweite Bundesliga-Saison zurückblicken. Seit fünf Spielen ist Union nun ungeschlagen, auswärts hat man überhaupt noch nicht verloren.

Übermütig will man aber trotzdem nicht werden, und so versuchte Mittelfeldspieler Robert Andrich am Mittwoch brav auf die Euphoriebremse zu treten. Das Spiel gegen Hoffenheim hätte auch anders ausgehen können, sagte er, und die gute Auswärtsform sei mit Vorsicht zu genießen. Gegner wie Schalke oder Mönchengladbach habe Union schließlich „in einer schlechten Phase erwischt“.

Nun wäre man tatsächlich schlecht beraten, wegen neun gewonnener Punkte nach sechs Spieltagen in Euphorie zu verfallen. Doch gerade die Auswärtsform ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Mannschaft in dieser Saison so manche Dinge langsam meistert, die ihr in der vergangenen Spielzeit noch schwergefallen waren. Union ist jetzt kein Aufsteiger mehr – und fühlt sich in der Bundesliga anscheinend immer wohler.

„Das hat mit Mut zu tun, aber auch mit Erfahrung“, sagte Andrich am Mittwoch. „Für mich und für andere war es letztes Jahr die erste Saison. Jetzt weiß man – in Anführungsstrichen – wie es läuft.“

Andrich spielt jetzt ein bisschen cleverer

Das gilt nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für Einzelspieler wie Andrich, der in den zurückliegenden zwölf Monaten einen ähnlichen Weg gegangen ist wie der Verein selbst. In seiner ersten Bundesliga-Saison war er überraschend erfolgreich, fiel aber vor allem durch seine kämpferischen Qualitäten und seine zwölf Gelben Karten auf. Dieses Jahr ist er nicht weniger kämpferisch, aber vielleicht ein bisschen schlauer. Verwarnt wurde er bisher nur einmal.

„Ich versuche in manchen Situationen vielleicht ein bisschen cleverer zu sein als letztes Jahr“, sagt er selbst. In der vergangenen Saison hat er auch mehrmals betont, dass er nicht nur kämpfen, sondern auch Fußball spielen kann. Das hat er in dieser Saison, wie etwa mit seiner Leistung im letzten Heimspiel gegen Freiburg, unter Beweis gestellt. „Ich muss öfter in den Offensivaktionen beteiligt sein, weil das mein Spiel noch variabler macht. Da versuche ich weiter, mich zu verbessern“, sagt der Potsdamer.

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Mit dieser Einstellung passt er auch ganz gut in die zuletzt oft erwähnte spielerische Entwicklung der gesamten Mannschaft. Nach dem Sieg gegen Hoffenheim wurden die Spieler erneut und zu Recht dafür gelobt, die richtige Mischung aus alter Ekligkeit und neuer spielerischer Qualität gefunden zu haben. Doch auch da warnt Andrich vor Übermut. „Momentan freut es uns, dass es so gut funktioniert. Wir wissen aber auch, dass da noch Luft nach oben ist.“

Womöglich bringt das neue Gesicht auch neue Herausforderungen mit sich. Am kommenden Samstag spielt Union etwa gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld, und ist damit wohl zum ersten Mal überhaupt in einem Bundesliga-Spiel klarer Favorit. Der Druck, in solchen Spielen die Punkte zu holen, ist in dieser Saison noch größer, zumal in den kommenden Wochen noch schwierigere Aufgaben anstehen. Schließlich zählt am Ende doch das Gleiche wie im Vorjahr, sagt Andrich: „Am Ende der Saison müssen wir den Klassenerhalt geschafft haben. Wir müssen halt die Punkte holen, egal wo und egal wann.“

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