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Patriarch Kyrill I.

© IMAGO/ITAR-TASS

Russlands Patriarch ruft zum Sterben auf: „Unsere Jungs erheben sich und gehen dem Tod entgegen“

Kyrill I. fordert die russische orthodoxe Kirche erneut zur Unterstützung des Krieges in der Ukraine auf.

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat seine Kirche erneut zur Unterstützung des Krieges in der Ukraine aufgefordert. Die russischen Soldaten an der Front bräuchten dringend spirituelle Unterstützung, sagte er laut Angaben des Moskauer Patriarchats vom Wochenende bei einem Gottesdienst. Sie müssten etwas gesagt bekommen, das sie stärke für den Moment, „wenn der Befehl zum Angriff ertönt“.

Ohne diesen Befehl könne es keinen Sieg geben, so das Kirchenoberhaupt. Man müsse „aufstehen und dem Tod entgegengehen“. Weiter fügte der 76-Jährige hinzu: „Und unsere Jungs machen das jetzt: Sie erheben sich aus den Schützengräben und gehen dem Tod entgegen.“ Kyrill rief zu Gebeten und Spenden für die Armee auf. Jede Pfarrei solle Pakete mit Lebensmitteln und anderen Sachen an die Soldaten an die Front schicken oder, falls möglich, selbst zu ihnen bringen.

Russland als Alternative zur westlichen Welt

Der Patriarch sagte, er wisse, dass bereits viel getan werde. Aber es sei noch nicht genug. Es sei die Zeit gekommen, „in der wir mit unserem leidenden Volk und vor allem mit denen zusammen sein müssen, die um den Preis ihres Lebens unsere orthodoxen Leute im Donbass verteidigen“.

Russland steht nach Worten des Kirchenmanns jetzt vor der „größten Gefahr: Die westliche Welt zieht gegen uns zu Felde.“ Denn Russland sei „eine sehr attraktive Alternative“, weil es die „schlimmsten Erscheinungsformen der Globalisierung“ ablehne. „Die Menschen sehen Russland als ein Land, das die Treue zu traditionellen Werten wie Familie, Pflichtbewusstsein und Patriotismus vorlebt“, so Kyrill I.

Das Moskauer Kirchenoberhaupt ist ein wichtiger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Kyrills Predigten für den russischen Einmarsch in die Ukraine sorgen seit Monaten international für Empörung. Großbritannien, Litauen und Kanada belegten ihn mit Sanktionen. EU-weite Strafmaßnahmen gegen den Patriarchen scheiterten am Veto Ungarns. (KNA)

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