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Iran-Moharram Carnival Marking Ashura An Iranian woman adjusts her headscarf while attending for watching a religious carnival marking Ashura on day eight of Muslim holy month of Moharram in Khomeyni Shahr which is also known as Sede, in the central district of Khomeyni Shahr County near of the city of Isfahan, 495 km 309 miles south of Tehran, July 27, 2023. Moharram is the first month of the Islamic calendar and is considered a sacred month for Muslims around the world. It is a time of mourning and reflection, particularly for Shi ite Muslims, who commemorate the martyrdom of Imam Hussein, the grandson of the Prophet Muhammad, and his companions in the Battle of Karbala. Khomeyni Shahr Isfahan Iran PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xMortezaxNikoubazlx originalFilename: nikoubazl-iranmoha230726_np8G5.jpg

© IMAGO/Morteza Nikoubazl

Protest gegen Kopftuchpflicht: Frau im Iran nach Urteil zu Peitschenhieben festgenommen

Bei einer Veranstaltung hat eine Ingenieurin ihr Kopftuch demonstrativ auf den Boden geworfen. Dafür ist sie verurteilt worden. Nun soll sie Berichten zufolge festgenommen worden sein.

Nach einem Protest gegen die Kopftuchpflicht ist eine Ingenieurin im Iran Berichten zufolge festgenommen worden. Wie die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw am Freitag meldete, wurde Seynab Kasemi bereits vor einigen Tagen von Sicherheitskräften aus ihrem Haus in der Hauptstadt Teheran abgeführt.

Zuvor hatte die Justiz die Frau zu 74 Peitschenhieben auf Bewährung verurteilt. Auch die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA berichtete über die Festnahme.

Kasemi hatte im Februar viel Aufmerksamkeit erregt, weil sie während einer Veranstaltung bei einer Rede ihr Kopftuch demonstrativ auf den Boden warf. Videoaufnahmen der Aktion wurden vielfach im Internet geteilt.

Die Frau hatte gegen die Entscheidung eines Ingenieurverbands protestiert, sie wegen eines schlecht sitzenden Kopftuchs nicht zur Vorstandswahl zuzulassen.

Seit dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor einem Jahr ignorieren viele Frauen in den Metropolen des Landes die Kopftuchpflicht aus Protest gegen das islamische Herrschaftssystem.

Amini war festgenommen worden, weil sie gegen die herrschende Kleiderordnung verstoßen haben soll. Ihr Tod löste im Herbst 2022 die schwersten Proteste seit Jahrzehnten im Iran aus.

Als Antwort brachten Abgeordnete des Parlaments erst diese Woche ein neues Kopftuchgesetz auf den Weg. Laut dem Gesetzentwurf sollen künftig drakonische Strafen bei Verstößen gegen die islamische Kleidervorschrift gelten. In Extremfällen können sogar bis zu 15 Jahre Haft und umgerechnet mehr als 5000 Euro Strafe verhängt werden. (dpa)

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