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Die Lehrerin wurde auf der A9 zwischen Brück und Beelitz erschossen.

© PD West

Update

Lehrerin auf A9 in Brandenburg erschossen: Polizei zeigt Auto des Mordopfers – Belohnung für Hinweise ausgesetzt

Auch rund zwei Wochen nach der Tat in Potsdam-Mittelmark ist der Täter noch nicht gefasst. Am Mittwoch wurde im Tatortbereich eine Verkehrskontrolle durchgeführt.

| Update:

Nach den tödlichen Schüssen auf eine 40-jährige Lehrerin aus Potsdam-Mittelmark auf der Autobahn 9 vor gut zwei Wochen hat die Polizei für Hinweise, die zur Ermittlung oder Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt. Zudem wurde ein Fahndungsplakat mit Fotos des Fahrzeugs veröffentlicht, in dem die Frau am Abend des 10. Mai auf dem Standstreifen zwischen den Anschlussstellen Beelitz und Brück leblos aufgefunden wurde.

Die Polizei bittet bei der Suche nach dem Täter um Hilfe aus der Bevölkerung.

© PD West

Der Wagen weist massive Schäden auf, da das Auto nach Angaben der Polizei zuvor in Fahrtrichtung Leipzig in einen Unfall verwickelt war. „In der Folge kam es auf dem Standstreifen zu einer tödlichen Schussabgabe auf die unfallbeteiligte Fahrzeugführerin“, heißt es auf dem Fahndungsplakat.

Die Ermittlungen führt die Mordkommission der Polizeidirektion West mit einer erweiterten Ermittlungsgruppe. Die getötete Lehrerin arbeitete an einer Schule in Brück. In der vergangenen Woche hatte die Kirchengemeinde Brück Trauernde zu einem Gedenkgottesdienst eingeladen.

Im Zuge der Ermittlungen führte die Polizei am Mittwochabend zwischen17 und 19.30 Uhr umfangreiche Verkehrskontrollen im Bereich des Tatorts durch. In Fahrtrichtung Leipzig wurden alle durchfahrenden Fahrzeuge, mehrere Tausend, von Polizisten in Augenschein genommen. Grundlage war ein Beschlusse des Amtsgerichts Potsdam. „Auch wurden Fahrzeuginsassen nach möglichen Beobachtungen befragt“, so die Polizei.

Ungewöhnliche Maßnahme

Die Maßnahme sei ungewöhnlich und werde relativ selten genutzt, bestätigte der Leiter der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Wilfried Lehmann, am Donnerstag den PNN. Er könne sich nicht erinnern, wann sie jüngst in Brandenburg eingesetzt worden sei. So eine Großkontrolle mit Zeitverzug kann laut Strafprozessordnung nur zur Terrorfahndung oder bei schweren Straftaten zum Einsatz kommen.

Die Kontrolle habe hauptsächlich zwei Ziele gehabt, so Lehmann: „Zum einen suchen wir das Kontaktfahrzeug.“ Also das Auto, das in den Unfall verwickelt war. Ob es sich dabei um das Täterfahrzeug handle, sei völlig unklar, womöglich könnten auch Unbeteiligte in den Unfall auf der A9 verwickelt gewesen sein.

Zudem hofften die Ermittler bei der Kontrolle durch Ansprache der Passanten auf weitere Hinweise. „Viele Leute wissen gar nicht, dass sie Infos haben, die relevant sein könnten“, erläutert der leitende Oberstaatsanwalt. Die Dashcam, also die Videokamera im Fahrzeug, könnte im fraglichen Zeitraum etwas aufgezeichnet haben, das den Ermittlern weiterhilft.

Derzeit würden die gesammelten Informationen gesichtet, Ergebnisse gebe es noch nicht, so Lehmann. „Wir haben keinen Beschuldigten.“

Noch immer ist unklar, wer die Frau am 10. Mai getötet hat.

© dpa/Cevin Dettlaff

Um den Fall zu klären, setzen die Ermittler also auch weiterhin auf die Öffentlichkeit. Wer hat am 10. Mai zwischen 18 und 18.30 Uhr in Fahrtrichtung Leipzig zwischen den Anschlussstellen Beelitz und Brück einen Verkehrsunfall oder ein ungewöhnliches Verkehrsgeschehen beobachtet? Wer hat Fahrzeuge oder Personen auf dem Standstreifen bemerkt? Wer hat im Bereich des Tatorts Aufnahmen mit einer Dashcam oder dem Smartphone gemacht?

Die Mordkommission der Polizeidirektion West bittet alle Personen, die sachdienliche Hinweise zu dem Fall geben können, sich telefonisch unter 0331 5508-2766 oder per E-Mail an Mordkommission.Potsdam@polizei-internet.brandenburg.de zu melden.

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