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Von oben wie von unten lecker. Die Neuzüchtung Tomtato trägt doppelt.

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"Pflanze des Jahres" wird in Langerwisch gekürt: Kartoffeln und Tomaten von einem Strauch

Im Rosengut Langerwisch wird am Freitag die „Pflanze des Jahres“ gekürt. Die Tomtato ist eine Zufallszüchtung aus England - jetzt ist sie erstmals auch in Brandenburg zu haben.

Michendorf - Tomaten und Kartoffeln aus einer Pflanze? Doch, das geht. Tomtato heißt das Wunderding, das der Landesverband Gartenbau Berlin-Brandenburg am Freitag im Rosengut Langerwisch zur Pflanze des Jahres 2016 küren wird. Die Züchtung stammt ursprünglich von der Gärtnerei Thompson & Morgan aus dem englischen Ipswich, einem der größten Pflanzenversandhändler in Großbritannien.

Dem Vernehmen nach soll dort vor einigen Jahren bei der Zucht von Cherrytomaten nach einer robusten Unterlage gesucht worden sein. Da Kartoffeln und Tomaten zur gleichen Pflanzenfamilie, den Nachtschattengewächsen, gehören, hatte man es mit einer Kartoffelpflanze versucht. Das Ergebnis soll die Züchter überrascht haben, denn nicht nur die Tomate gelang. Auch leckere Kartoffelknollen wuchsen darunter.

Im vergangenen Jahr begann in Bayern der Verkauf

In Deutschland ist die Züchtung neu, im vergangenen Jahr waren die Hybriden erstmals in Bayern zu haben. Ab Freitag nun soll die gentechnikfreie Garteninnovation erstmals in Gartenmärkten der Region zu haben sein. Das Rosengut hat insgesamt 5000 Pflanzen für den hiesigen Markt kultiviert, die Hälfte wird wohl in Langerwisch selbst verkauft.

„Wir haben Tomtatos im vorigen Jahr in der bayerischen Lehr- und Versuchsanstalt Veitshöchheim angeschaut und das Ergebnis hat uns überzeugt“, sagt Holm Wießner. Der Gärtnermeister vom Rosengut ist verantwortlich für die ersten Exemplare für den hiesigen Markt. Es sei tatsächlich so, versichert Wießner: „Oben können im Sommer Kirschtomaten geerntet werden. Im Herbst wird das Laub abgeschnitten und zehn Tage später gibt es Kartoffeln.“ Es handle sich um eine festkochende Sorte.

Vor zehn Tagen seien die ersten Pflänzchen von holländischen Züchtern im Rosengut eingetroffen. Inzwischen seien sie soweit kultiviert, dass sie verkauft werden können. Einige sind schon reserviert: „Die komplette Mannschaft vom Rosengut wird das ausprobieren“, sagt Wießner. Und er ist sich sicher, dass Tomtatos auch bei den Kunden ankommen werden.

Kein ganz billiger Spaß

Besonders in kleinen Gärten und auf Balkonen bestehe unter dem Stichwort „Urban Gardening“ die Möglichkeit, mehr Ertrag aus der Fläche zu bekommen. Die Engländer versichern, dass von einer Pflanze bis zu 500 Tomaten und bis zu zwei Kilogramm festkochende Kartoffeln geerntet werden könnten. Und das alles mit traditionellen Zuchtmethoden.

Billig ist der Spaß nicht: Die Pflanzen werden im Rosengut 12,99 Euro kosten, sagt Wießner. Ableger werde sich der Kunde aufgrund der aufwendigen Handveredelung kaum züchten können. „Das geht auch nicht auf jeder Kartoffel.“ Bewusst sei in der Zucht darauf geachtet worden, dass die Tomatensorte frühreifend und die Kartoffel spätreifend ist, sodass beide ihr volles Potential entwickeln können. Ein geschützter, vollsonniger Standort sei optimal.

Am Freitag, 22. April, wird RBB-Fernsehmoderatorin Ulrike Fink die Pflanze des Jahres im Rosengut präsentieren. Gärtnermeister Wießner wird Gästen erläutern, wie man Tomtatos erfolgreich großzieht. Währenddessen werden Leckerbissen mit Tomaten-Kartoffel Kombinationen zubereitet. Ab 11 Uhr können alle Interessierten die Präsentation und das Showkochen verfolgen und die ersten Tomtatos erwerben. 

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