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Lässt einheimische Arten in Ruhe. Büffelzikade im Raum Werder.

© Kai Heinemann

Schäden an Wein- und Obstkulturen möglich: Büffelzikade breitet sich in Werder aus

Werder (Havel) - Im Zuge des Klimawandels wandern immer mehr neue, nicht einheimische Arten auch nach Brandenburg und unsere Region. Kai Heinemann vom Landschaftspflegeverein Potsdamer Kulturlandschaft dokumentiert die Veränderungen besonders im Raum Werder und Schwielowsee und hat hier in den vergangenen Jahren bereits Einwanderer wie die Auwald-Zecke, die Feuerlibelle oder die Südliche Mosaikjungfer entdeckt.

Werder (Havel) - Im Zuge des Klimawandels wandern immer mehr neue, nicht einheimische Arten auch nach Brandenburg und unsere Region. Kai Heinemann vom Landschaftspflegeverein Potsdamer Kulturlandschaft dokumentiert die Veränderungen besonders im Raum Werder und Schwielowsee und hat hier in den vergangenen Jahren bereits Einwanderer wie die Auwald-Zecke, die Feuerlibelle oder die Südliche Mosaikjungfer entdeckt. Jetzt hat sich ein weiteres Insekt etabliert, wie Heinemann mitteilte: die „hübsch anzusehende“ Büffelzikade. Laut Heinemann fühlt sich die in großen Teilen von Kanada, der USA und Mexiko lebende „Strictocephala bisonica“ seit etwa zwei Jahren in der Region zu Hause. In Mitteleuropa ist sie seit den 1960er-Jahren bekannt und breitet sich kontinuierlich nach Norden aus. 1966 wurde sie erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen, vor gut zehn Jahren auch im südlichen Brandenburg.

Ihr Weg führte diese Art wahrscheinlich durch die Einfuhr von Obstedelreisern und Rebstöcken 1912 nach Südeuropa, so Heinemann. „Dort trat sie ihren Siegeszug an und breitete sich über das gesamte nördliche Mittelmeergebiet inklusive der zentralen Balkanstaaten bis in den Nahen Osten und Nordafrika aus.“ In Deutschland sei sie auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen nachgewiesen.

„Hauptsächlich findet man diese eingewanderte Art auf Ruderalflächen, in Obst- und Weingärten mit Luzerneunterwuchs sowie an Fluss- und Bachufern“, so Heinemann. „In unserer Region habe ich die Büffelzikade seit zwei Jahren in Ferch, Werder und Töplitz nachweisen können.“ Sie scheine keine nennenswerten Verdrängungstendenzen zu einheimischen Arten zu zeigen.

„Die Büffelzikade kann aber bei vermehrtem Auftreten durch ihre Saugtätigkeit und die Eiablage an Reb- und Obstkulturen Schäden an den Gehölzen anrichten“, so der Biologe weiter. Durch den Speichel der Tiere würden Substanzen in das Zellgewebe der Pflanzen eingetragen, die zu Wucherungen, zum Eintrag von Krankheitskeimen und schließlich zum Absterben darüber liegender Triebteile führen können. PNN/hkx

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