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Potsdam-Mittelmark: An der Nuthe fallen weitere Pappeln

Von Rehbrücke bis Trebbin sind viele Bäume alt und morsch. Nach ihrer Fällung ist Ersatz geplant

Von Rehbrücke bis Trebbin sind viele Bäume alt und morsch. Nach ihrer Fällung ist Ersatz geplant Nuthetal - Die Anfang der 50er Jahre entlang der Nuthe gepflanzten Pappeln haben ihr Lebensalter erreicht. Sie sind nicht mehr standsicher, Stämme beginnen zu faulen, abbrechende Äste bilden in belebten Gebieten eine Gefahr. Wie im Potsdamer Stadtteil Schlaatz. Vor längerem ist dort schon eine Baumreihe entlang einer Kleingartenanlage gefällt worden. Nicht besser ist der Zustand der Pappelreihen, die sich am Flussufer entlang über Bergholz-Rehbrücke und Saarmund in Richtung Trebbin hinziehen, viele von ihnen werden in absehbarer Zeit gefällt werden müssen. Auch diese Bäume sind vor gut 50 Jahren angepflanzt worden und deshalb nun reif für die Säge. Die werden die Männer der Oberförsterei Ludwigsfelde schwingen. Aber ihre Arbeit kostet Geld, denn mit dem Einschlag ist zugleich das Anpflanzen von Jungbäumen verbunden. Deshalb werde abschnittsweise vorgegangen, so die Auskunft vom brandenburgischen Landesumweltamt, das für den Nuthelauf zuständig ist. Unter dessen Regie und in engem Zusammenwirken mit der Naturschutzbehörde wird in den Sommerwochen geprüft, an welchen Standorten und zu welcher Zeit die Holzfäller anrücken sollen. Bäume in geschlossenen Ortschaften sind vorrangig betroffen, um Menschen zu schützen und Schäden an Wirtschaftsabläufen zu vermeiden. „Es hatte in den vergangenen Jahren schon verschiedentlich erheblichen Windbruch gegeben“, sagt Uwe Naujoks, Vorsitzender der Saarmunder Agrargesellschaft, die auf den Nuthewiesen ihre Kühe weiden lässt. Weil im März die Brutzeit der Vögel beginnt, wird es mit dem Holzeinschlag erst im Spätherbst weitergehen. Dann sollen auch am Ufer gegenüber der Burgfischerei von Rehbrücke weitere Bäume fallen. Dort, wo gern die Angler ihre Ruten auswerfen, waren vor einem Jahr 21 Pappeln auf Privatgelände abgeholzt worden, was manchen Unmut in der Gemeinde ausgelöst hatte. Die Bauernfamilie aber berief sich darauf, dass sie für die Sicherheit verantwortlich ist und dass der Einschlag durch das für die Nuthewiesen geltende Flurordnungsverfahren gedeckt ist. Dieses Verfahren ermöglicht die Renaturierung der hiesigen Niederung als Ausgleich für die Bodenversiegelung auf dem Babelsberger Filmgelände. Das gewonnene Holz fand Verwendung für Fensterbänke. Weil aber noch nicht alles abgeholt ist, wird die nächste Sägeaktion zunächst verschoben. Bei Baumfällungen besonders in Landschaftsschutzgebieten hat die Naturschutzbehörde ein Wort mitzureden. „Wenn die Bäume ihr Alter erreicht haben und nicht mehr standsicher sind, können wir unsere Zustimmung aber nicht verweigern", so Günther Kehl von der Behörde in Belzig. Er hält deshalb auch den Holzeinschlag an der Rehbrücker Burgfischerei für rechtmäßig. Georg Jopke

Georg Jopke

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