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Frischer Wind für Stahnsdorf?: Albers und Mühlner gehen Sonntag in die Stichwahl

Stahnsdorf - Soll Bürgermeister Bernd Albers im Amt bleiben? Oder soll er von Daniel Mühlner abgelöst werden?

Stahnsdorf - Soll Bürgermeister Bernd Albers im Amt bleiben? Oder soll er von Daniel Mühlner abgelöst werden? Die Stahnsdorfer haben am Sonntag die Qual der Stichwahl. Nachdem im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten von SPD, Grünen, CDU und Bürgern für Bürger die erforderliche Mehrheit bekommen hat, geht der Amtsinhaber am Tag der Arbeit gegen den CDU-Bewerber ins Rennen.

Bernd Albers hatte am 17. April 48,8 Prozent der Stimmen geholt. Er konnte, wenn man sich das Stimmungsbild und die Ergebnisse anschaut, besonders bei Alteingesessenen und in den Ortsteilen punkten: Sein Spitzenergebnis holte er mit 70,6 Prozent im Wahllokal von Schenkenhorst, sein schlechtestes im Alten Dorf mit 34,4 Prozent. Währenddessen konnte Daniel Mühlner sein Ergebnis von 29,3 Prozent vor allem in Wahlbezirken mit Zuzug übertreffen. Er punktete im Wahllokal Lindenhofschule, wo er mit 39,1 Prozent sein bestes Ergebnis einfuhr – während er in Schenkenhorst nur 17 Prozent der Stimmen bekam.

Der Abstand zwischen Albers und Mühlner scheint groß, dennoch ist ein knappes Ergebnis nicht ganz auszuschließen. Albers’ Vorsprung von 19,5 Prozent schrumpft, wenn man bedenkt, dass sich eine Mehrheit im ersten Wahlgang einen politischen Wechsel wünschte. Doch ob es Mühlner schafft, am Sonntag die Stimmen von Grünen und SPD auf sich zu vereinen, steht ebenfalls in den Sternen.

Breite Unterstützerfronten für einen der beiden haben sich nicht gebildet, immerhin veröffentlichte der Stahnsdorfer SPD-Ortsverein eine Wahlempfehlung für Mühlner. Der CDU-Kandidat stehe eher als Albers für sozialdemokratische Inhalte, für das aktivere Vorantreiben von Zukunftsthemen, eine transparente Verwaltungsführung und gute Kommunikation, wie es nach einer Mitgliederversammlung hieß.

„Unsere Gemeinde muss durch eine selbstbewusste, kompetente Persönlichkeit nach innen und außen repräsentiert werden. Die Wahl von Daniel Mühlner ist deshalb der richtige Weg für Stahnsdorf“, so die SPD Stahnsdorf. Die Güterfelder SPD distanzierte sich allerdings von dieser Verlautbarung. In dem Stahnsdorfer Ortsteil besteht ein eigener SPD-Ortsverein, der ausdrücklich keine Wahlempfehlung abgeben wollte.

Auch die Linken und die Grünen verzichteten darauf. Grünen-Ortssprecher Thomas Michel, der es als Bürgermeisterkandidat selbst nicht in die zweite Runde schaffte, machte gestern aus seinen Sympathien für den Amtsinhaber aber keinen Hehl. „Eine politische Nähe empfinde ich natürlich eher zu den gemäßigteren Entwicklungsvorstellungen von Herrn Albers“, sagte Michel gegenüber den PNN. Für eine Unterstützung des Amtsinhabers durch den Grünen-Ortsverein fehlten aber Angaben im Wahlprogramm, wie die Arbeit der Gemeindeverwaltung verbessert werden kann.

Auch wenn es bei „Wir Vier“, der Wählergruppierung der kleinen Ortsteile, ebenfalls Sympathien für Bernd Albers gibt, wird es wohl auch von dort keine offene Unterstützung für den Amtsinhaber geben: weil es auch andere Vorstellungen von einem Bürgermeister gibt, wie „Wir Vier“-Sprecher Dietrich Huckshold sagte. Eine letzte Abstimmung dazu sollte es Donnerstagabend geben.

Viel wird sicherlich auch davon abhängen, welcher der Kandidaten seine Wähler für einen zweiten Wahlgang mobilisieren kann. Im ersten Wahlgang lag die Wahlbeteiligung bei 58,4 Prozent. Am Wetter soll es am 1. Mai bei 17 Grad mit Sonnenschein nicht liegen. 

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