Zu Besuch bei Manfred Butzmann: „Es darf nicht allen gefallen“
Der Künstler schuf in den 1980ern legendäre Plakate, seit 2007 lebt er wieder in Bornim. Ein Gespräch über Heimat, nötigen Abstand und seine Idee eines „lebendigen Museums“.
Herr Butzmann, wir treffen uns bei Ihnen zu Hause in Bornim. Ihr Geburtshaus?
Nein, das ist das Elternhaus meines Stiefvaters. Mein Vater war Gärtner in Bornim, wo er 1945 erschossen wurde, als er vom Volkssturm zurückkam. Er musste wegen einer Schädelverletzung nicht zur Armee, aber zum Volkssturm musste er. Er dachte, der Krieg ist vorbei, aber hier wurde noch auf Rotarmisten geschossen. Zur Vergeltung wurden dann sieben „Deutsche“ erschossen. Darunter mein Vater und der holländische Fremdarbeiter, der schon seine Koffer gepackt hatte. Da kann man nur zum Pazifisten werden.
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