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Rote Badende am Strand, 1965. Aquarell 73.0 x 57.7 cm Foto Hans Böhm

© Hans Böhm

Nachlass Heinz Böhm: Werke des in Potsdam verstorbenen Künstlers im digitalen Nachlassarchiv

Der 1988 in Potsdam verstorbene Künstler malte vor allem seine Umgebung. 145 Werke von Heinz Böhm sind nun im digitalen Nachlassarchiv zu entdecken. Und damit ein Stück Zeitgeschichte.

Von Alicia Rust

Es sind nur wenige Pinselstriche und dennoch ergeben sie ein Bild der Vollkommenheit. Das Aquarell mit den vier nackten Frauengestalten nach einem Bad im See, trägt den Titel „Rote Badende am Strand“. Gemalt hat es der Potsdamer Maler Heinz Böhm 1965, Entstehungsort war Potsdam Nedlitz, dorthin war der Künstler 1955 mit seiner Frau und 2 Kindern in eine Villa an den Weiße See gezogen.

Das Kunstwerk ist eines von rund 145 Werken von Heinz Böhm, die vor kurzem ins Nachlassverzeichnis aufgenommen wurden. Seinen Lebensunterhalt verdienter der in Berlin – im heutigen Stadtteil Neukölln – geborene Künstler nach dem Studium als freischaffender Maler und Grafiker. „Seine Orientierung war architekturbezogen zu arbeiten“, sagt Fachberater Thomas Kumlehn, vom Verein der privaten Künstlernachlässe vom Land Brandenburg e.V.

Porträt des Malers Heinz Böhm aus dem Jahr 1977.

© Archiv Heinz Böhm

„Böhm war stark von Karl Hofer geprägt, in seiner realistischen Auffassung zu malen. Im Prinzip war er ab 1934 bis zu seinem Ableben im Jahr 1988 bildkünstlerisch tätig“, sagt Kumlehm. „Das Bild hat mein Vater am Weißen See gemalt“, sagt sein Sohn und Nachlasshalter Heinz Böhm, der die Aufnahme eines Teils des Werks in die Datenbank Private Künstlernachlässe ab 2020 vorangetrieben hat.

Das Aquarell „Rote Badende am Strand“ entstand 1965.

© Hans Böhm

Das Werk, das in der Datenbank nun erstmals präsentiert wird, besteht aus einer Vielzahl von farbigen Arbeiten auf Papier. Die Verortung im Land Brandenburg war eine der Voraussetzungen, um das digitale Erfassungstool zu nutzen. Unter den Werken seines Vaters, der vor allem in und um Potsdam als Maler Bekanntheit erlangte, befinden sich neben Aquarellen auch Ölgemälde, Gouachen, Radierungen, Siebdrucke, Zeichnungen sowie Skulpturen.

„Mein Vater hatte ein sehr umfangreiches Werk hinterlassen“, sagt Hans Böhm. Im nächsten Schritt sollen noch weitere Werke in die Datenbank als Verzeichnis der Gemälde aufgenommen werden. Auch Fotos aus dem persönlichen Nachlass des Künstlers sind zu sehen: Böhm 1922, ein 15-Jähriger mit klugem Blick, oder Aufnahmen des gereiften Künstlers, bei einer Ausstellung zum 80. Geburtstag im Potsdamer Kulturhaus „Hans Marchwitza“.

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