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Louis Armstrong 1965 im Cafe "Moskau"

© Kurt Böttger/privat

Minsk-Museum Potsdam: Ausstellung zu DDR-Tournee von Louis Armstrong

Das Minsk-Kunstmuseum Potsdam dokumentiert die Tournee des US-Musikers im Jahr 1965. Louis Armstrong gab während des Kalten Kriegs in der DDR mehrere Konzerte.

Das Minsk-Kunstmuseum in Potsdam widmet der DDR-Konzerttournee des US-Jazzmusikers Louis Armstrong im Jahr 1965 eine Ausstellung. Unter dem Titel „I've Seen the Wall“ werden Gemälde, Fotografien, Archivmaterial und Installationen verschiedener Künstlerinnen und Künstler präsentiert, teilte das Museum am Donnerstag in Potsdam mit.

Die Exponate stammen den Angaben zufolge unter anderem von Pina Bausch, Peter Brötzmann, Gordon Parks, Lorna Simpson, Willi Sitte und Andy Warhol. Gezeigt werde auch eine Originaltrompete von Armstrong. Die Ausstellung läuft vom 16. September bis zum 4. Februar.

Konzerte in der DDR während des Kalten Kriegs

Der historische Moment der Tournee mit 17 Konzerten vor rund 45.000 Gästen sei Ausgangspunkt der Ausstellung, hieß es. Armstrong und seine All Stars hätten damals mitten im Kalten Krieg Konzerte in Ost-Berlin, Leipzig, Magdeburg, Erfurt und Schwerin gegeben. Die Hallen, die jeweils 2.000 bis 3.000 Sitzplätze umfassten, seien schnell ausverkauft gewesen. Die Auftritte in der DDR seien ein Zeichen der Freiheit gewesen, „jedoch nur für die Dauer der Aufführung“.

In der Ausstellung solle die Ambivalenz der offiziellen Einladung vor dem Hintergrund der Bürgerrechtsbewegung in den USA und des Eisernen Vorhangs in Europa untersucht werden, hieß es. Im Mittelpunkt stehe unter anderem die Frage, was es bedeute, „durch die Welt zu touren und Unterdrückungssysteme und Diktaturen im Namen der Freiheit zu besuchen“. Thematisiert werde auch, dass der afroamerikanische Musiker unterwegs wiederholt Anerkennung und zugleich Rassismus erlebt habe und in den USA dann wieder mit Rassismus konfrontiert gewesen sei.

(epd)

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