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Die Ukraine-Kapelle Berlin

© Ukraine Kapelle Berlin

Party am Brandenburger Tor: Potsdamer Ukraine-Hilfe sucht Bühne für Fest zum Nationalfeiertag

Die Feier soll am 24. August steigen. Für das Musikprogramm gibt es schon Zusagen. Für die Umsetzung der Pläne sucht die Community aber noch Unterstützung.

Es ist über sieben Jahre her, dass Dan Grabov das letzte Mal den ukrainischen Nationalfeiertag gefeiert hat. „In meiner Heimat wird der 24. August in so gut wie jeder Stadt groß gefeiert“, berichtet der Ukrainer, der inzwischen seit über sechs Jahren in Potsdam lebt. Den Feiertag, der an die Unabhängigkeitserklärung des Landes im Jahr 1991 erinnert, will Grabov nun in Potsdam begehen: um den ukrainischen Geflüchteten, die in der Landeshauptstadt leben, eine Freude zu machen - und um ukrainische Community und Potsdamerinnen und Potsdamer näher zusammen zu bringen.

Grabov, der sich bei der Ukraine-Hilfe Potsdam engagiert, hat schon länger die Hoffnung gehegt, dieses Jahr ein großes Fest am 24. August auf die Beine zu stellen. Seit vergangener Woche steht fest: Die Landeshauptstadt stellt dafür den Platz vor dem Brandenburger Tor bereit. Die Kulisse passt, denn Dan Grabov hat große Pläne für den Tag: Musiker und Bands hat er angefragt, auch Künstlerinnen und Künstler, darunter ukrainische und deutsche. „Mein Wunsch ist es, dass an diesem Tag alle zusammen feiern“, sagt Grabov.

Ukraine-Hilfe sucht Bühne

Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, braucht die Ukraine-Hilfe aber noch Unterstützung: „Was uns noch fehlt, sind eine Bühne, ein Soundsystem und ein großer Bildschirm“, sagt Grabov. Aus eigenen Mitteln könne die Ukraine-Hilfe die Miete für die Veranstaltungstechnik nicht bezahlen. Deshalb hofft er, dass sich in Potsdam jemand findet, der Bühne und Bühnentechnik für den 24. August zur Verfügung stellt, im Idealfall kostenlos.

„Die Bühne muss nicht einmal besonders groß sein“, sagt Grabov. Fünf bis maximal sieben Meter Breite seien vollkommen ausreichend. „Die größte Gruppe auf der Bühne wird aus 30 Kindern bestehen, wenn die dort Platz finden, reicht das vollkommen“, sagt er. Wichtig sei aber, dass die Bühne auch für Profi-Musiker geeignet sei.

Dan Grabov von der Ukraine-Hilfe Potsdam.

© privat

Denn für das Bühnenprogramm hat Grabov schon einige Zusagen, zum Beispiel die Ukrainische Kapelle: Das Gesangsprojekt ist im Herbst 2022 von ukrainischen Geflüchteten in Berlin gegründet worden. „Aufgrund des Krieges waren diese Musiker gezwungen, Soloauftritte zu machen, da sie ohne ihre Bands geblieben sind“, sagt Grabov. In der Ukraine Kapelle hätten sie eine neue musikalische Heimat im Exil gefunden.

Bühne sucht Bands

„Wir haben über 20 Bewerbungen von ukrainischen Musikern aus Berlin und Potsdam gesammelt“, berichtet Grabov stolz. „Allerdings möchten wir das Programm nicht ausschließlich mit ukrainischen Musikern bestücken“, sagt er. Musiker und Künstler aus der Potsdam, die an den Festlichkeiten am 24. August mitwirken wollen, seien deshalb herzlich eingeladen, sich bei der Ukraine-Hilfe Potsdam zu melden.

„Das ist nicht einfach nur ein Fest, sondern für uns Ukrainer ein unglaublich wichtiger Feiertag“, sagt Grabov. Es gehe dabei nicht nur um die Unabhängigkeit eines Staates. „Es geht um Sprache, um Kultur und auch das Recht, freizusprechen – das ist in Russland zurzeit zum Beispiel nicht möglich“, sagt er.

Eigentlich hätte er gerne schon 2022 so eine Feier veranstaltet, erzählt er. Im ersten Jahr des russischen Angriffskriegs hätten sich sicher viele Ukrainerinnen und Ukrainer in Potsdam ganz besonders darüber gefreut, so Grabov. „Aber im vergangenen Jahr hatten wir so viel zu tun. Viele Menschen, die hier angekommen sind, haben erst einmal Unterstützung gebraucht“, sagt er. Viele, die im vergangenen Jahr noch Hilfe gebraucht hätten, seien nun aber bereit, ihrerseits zu unterstützen. „Wir sind inzwischen etwa 50 Leute bei der Ukraine-Hilfe. Ich denke, dieses Jahr können wir es schaffen, das Fest auf die Beine zu stellen“, freut sich Grabov.

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