ATLAS: Neuer Kurs

ATLAS Günter Schenke über Potsdams Sparregime 2005 Beim Sparen hat Potsdam einen neuen Kurs eingeschlagen. Es geht darum, die Stadt immer mehr wie ein kaufmännisch geführtes Unternehmen zu behandeln und damit das seit Jahren eingefahrene Defizit auf null zu bringen. Zwar beträgt es in diesem Jahr noch 15 Millionen Euro, doch die Bestrebungen sind erkennbar, Ende 2005 auf einen grünen Zweig zu kommen. Dazu dienen vor allem Radikalkuren in städtischen Unternehmungen wie dem Verkehrsbetrieb und Neugründungen wie die des Kommunalen Immobilienservice (KIS) und die noch zu gründende Bau-Holding. Es liegt nahe, für weitere Betriebe mit städtischer Beteiligung ähnliche Überlegungen anzustellen wie sie die Verwaltung jetzt beim Verkehrsbetrieb durchdrückt. Bei Letzterem herrscht jedoch eine besondere Situation, denn dieser ist im Verbund der Stadtwerke mit dem Energieunternehmen liiert, das Gewinne erwirtschaftet. Auch wenn die Zuschüsse der Stadt drastisch zurückgehen, bleibt immer noch der große Bruder innerhalb der Stadtwerke-Holding, der die Verluste des Verkehrsbetriebes abpuffert. Ein solcher Coup dürfte in anderen Bereichen nicht gelingen. Es bleibt demnach nur die Perspektive, sich durch Privatisierung von Zuschussbetrieben zu trennen.

Günter Schenke