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Sport: Mit Kopf und Fuß

Sonja Fuss spielt morgen mit Turbine Potsdam daheim gegen ihren Ex-Verein FSV

Sonja Fuss spielt morgen mit Turbine Potsdam daheim gegen ihren Ex-Verein FSV Die Antworten kommen sofort und schon druckreif formuliert: Wer sich mit Sonja Fuss unterhält merkt schnell, dass die Fußballerin des FFC Turbine Potsdam nicht nur auf dem Rasen gute Vorstellungen geben kann – weshalb sie bereits 35mal das Trikot der Nationalmannschaft trug –, sondern dass sie auch einen klugen Kopf hat. Mitte April beginnt sie das neunte Semester ihres Architektur-Studiums an der Universität Aachen; bis dahin kann sie sich ganz auf Fußball konzentrieren. Beispielsweise morgen. In der Bundesliga empfängt Turbine dann um 14 Uhr im Karl-Liebknecht-Stadion mit dem FSV Frankfurt ausgerechnet den Verein zum Nachholspiel, von dem Sonja Fuss im Winter an die Havel gewechselt war. „Eigentlich wird das für mich ein Spiel wie jedes andere auch“, meint die 26-Jährige, „aber mit Sicherheit will man gegen seinen alten Verein immer besonders gut spielen.“ Daher will auch sie in ihrem sechsten Einsatz für Turbine weiter zulegen. Mit ihren bisherigen fünf Vorstellungen im Potsdamer Trikot sei sie noch nicht zufrieden gewesen, gesteht Fuss. „Ich kann bessere Leistungen für Turbine bringen und will dies auch. Zunächst aber brauchte ich noch Zeit für die Abstimmung mit meinen Mitspielerinnen. Jetzt, denke ich, gelange ich an den Punkt, wo ich an mein wahres Leistungsvermögen herankommen könnte.“ Fuss, die in der Dreier-Abwehrkette ihren Platz auf der linken Seite gefunden hat, will sich künftig noch besser auch ins Potsdamer Offensivspiel einbringen. So wie in der Nationalelf, in die sie im März für den Algarve-Cup zurückkehrte. Während jenes Turniers ließ Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer, „mich wissen, dass mir Potsdam gut tut, was meine Zweikampfstärke betrifft“, erzählte die Studentin, die hofft, sich in Portugal „mit ansehnlichen Leistungen“ nachdrücklich für die DFB-Auswahl für die EM-Endrunde in England empfohlen zu haben. Dass Turbine durch eine erneute Niederlage gegen den FFC Frankfurt die Titelverteidigung praktisch vorzeitig verspielt hat, „hat mich wie die ganze Mannschaft enttäuscht, weil mehr drin war“, meint Sonja Fuss. Das Ereignis DFB-Pokalfinale, dem Potsdam durch das 2:0 vom letzten Sonntag gegen Bayern München entgegensieht, kennt auch Fuss schon aus eigenem Erleben: 1997 gewann sie als ganz junge Kickerin mit Brauweiler Meistertitel und DFB-Pokal. Nur der UEFA-Cup ist noch neu für sie. Daher sind das Halbfinal-Hinspiel am 9. April daheim gegen Trondheim und das Rückspiel eine Woche später in Norwegen „für mich sehr aufregend und herausfordernd.“ Zuvor aber gilt es in der Meisterschaft morgen gegen den FSV Frankfurt und am nächsten Dienstag um 19 Uhr beim VfL Wolfsburg. „Die Schwächen des FSV liegen in seiner Abwehr“, weiß Sonja Fuss über ihren Ex-Verein zu berichten. „Vorn sind Jennifer Meier und Patrizia Barucha nicht die ungefährlichsten Stürmerinnen der Bundesliga, aber die müssten wir in Schach halten können. Und im Mittelfeld können Sandra Smisek und auf der rechten Seite Saskia Bartusiak ganz schönen Betrieb machen. Letztendlich müssen wir aber selbst unser Spiel aufziehen und am Sonnabend dem Geschehen unseren Stempel aufdrücken.“ Dafür hat Potsdam derzeit alle Spielerinnen an Deck. Bernd Schröder kündigte jedoch schon den Einsatz einiger Anschlusskader an. „Sie sollen wieder Spielpraxis sammeln“, erklärte Turbines Trainer, der im letzten Sommer Frankfurts Mittelfeldspielerin Nicole Müller verpflichten wollte. Doch die Arzthelferin scheute den Umzug aus Saarbrücken und wechselte zum FSV. Sonja Fuss dagegen packte im Winter ihre Siebensachen und kam. Bereut hat sie es nach eigener Auskunft noch keine Minute.

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