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In Potsdam leben so viele Menschen wie nie zuvor. Doch ohne Zuzug würde die Stadt schrumpfen.

© Ottmar Winter/PNN

Mehr als 187.000 Einwohner: In Potsdam leben so viele Menschen wie nie zuvor

Die Landeshauptstadt zählt immer mehr Einwohner. Doch ohne Zuzug würde Potsdam schrumpfen. Das stetige Wachstum ist auch eine Herausforderung.

Potsdams hat die Marke von 187.000 Einwohner geknackt. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Stadtverwaltung hervorgeht, ist Potsdam im vierten Quartal 2023 auf 187.310 Einwohner gewachsen.

Nachdem in den Sommermonaten wenig Zuwachs verzeichnet wurde, gab es im Herbst noch einen Endspurt. Allein im vierten Quartal wuchs die Einwohnerzahl um 612 Menschen. Das ist nicht ungewöhnlich: Im vierten Quartal fällt der Zuwachs oft höher aus, weil beispielsweise im Herbst mehr Studenten zuziehen.

Im Jahresvergleich hat Potsdams Einwohnerzahl damit um rund 1,8 Prozent zugenommen. Verglichen mit Steigerungsraten in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten ist das noch niedrig, im Vergleich mit vielen anderen deutschen Städten ist es rasant. Im Laufe des Jahres kamen im Saldo 1048 Potsdamerinnen und Potsdamer dazu.

Es war also ein normales Jahr für die wachsende Landeshauptstadt – etwa auf dem Niveau des Jahres 2021, als der Zuwachs rund 1200 Potsdamer betragen hatte. Ganz anders als das Vorjahr, als die Einwohnerzahl mit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine um 2861 Menschen zugenommen hatte.

Mehr Potsdamer mit ausländischer Staatsbürgerschaft

Das Wachstum geht ausschließlich auf das Konto von Potsdamern mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Die Anzahl sogenannter Nichtdeutscher mit Hauptwohnsitz stieg im vierten Quartal mit 24.311 Personen auf einen neuen Höchstwert. Ein Jahr zuvor waren es 22.494. Der Ausländeranteil stieg auf den neuen Höchstwert von 13,0 Prozent. 5484 Potsdamer haben die Staatsbürgerschaft eines EU-Landes. Die Zahl der ukrainischen Staatsbürger in Potsdam hat sich von Januar bis Dezember 2023 um 348 erhöht.

Aus sich heraus wächst Potsdam schon seit anderthalb Jahren nicht mehr. Der natürliche Saldo, also die Differenz zwischen Geburten und Gestorbenen, ist laut der Statistik negativ: 335 Potsdamer Kinder wurden im vierten Quartal geboren. Im gleichen Zeitraum wurden 479 Verstorbene gezählt. Im Rathaus erklärt man das mit dem Geburtenknick Anfang der 1990er-Jahre. Weil damals weniger Frauen geboren wurden, sinke nun auch die Zahl der Neugeborenen.

Die Zahl der innerstädtischen Umzüge ist mit 1529 auf einem sehr niedrigen Wert. Wie üblich handelt es sich bei den Details um vorläufige Angaben, anders als bei der gesamten Einwohnerzahl. Sie könnten sich durch Nachmeldungen auch für frühere Quartale noch rückwirkend ändern.

Das stetige Wachstum ist für Potsdam auch eine Herausforderung. Wie berichtet setzt Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) auf einen Kurs des behutsamen Wachstums. Die soziale Infrastruktur wie Kitas und Schulen müsse mit dem Wohnungsbau Schritt halten. Allerdings gibt es daran auch Kritik.

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