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Beim Bevölkerungsschutztag in Potsdam stellen die Malteser unter anderem ihren Schulsanitätsdienst vor. Dem gehört auch Benedikt Liebscher (Foto) an.

© Andreas Klaer

Bevölkerungsschutztag am Samstag: In Potsdam stellen sich auch die Schulsanitäter vor

Auf kleinere und größere Ernstfälle vorbereitet sind die ehrenamtlichen Sanitäter an Potsdams Schulen. Zu ihnen gehört auch der 17-jährige Benedikt Liebscher.

Wenn Benedikt Liebscher mit seinem roten Erste-Hilfe-Rucksack flink in der Schule unterwegs ist, dann ist einem seiner Mitschüler an der Katholischen Marienschule in Babelsberg etwas zugestoßen. Der 17-Jährige ist ehrenamtlicher Schulsanitäter an Grundschule und Gymnasium im Espengrund.

Mit dem Thema wurde der hochgewachsene, sportliche junge Mann erstmals in der 8. Klasse konfrontiert. „Wir konnten damals eine Arbeitsgemeinschaft wählen. Musik-AG war nicht so meins, als Ruderer fand ich Fußball uninteressant. Sanitäter – das hat mich neugierig gemacht“, erinnert er sich.

Ich möchte nicht hilflos zusehen müssen, wenn jemand Hilfe braucht.

Benedikt Liebscher, Schulsanitäter

Schüler, die bereits eine Sanitäterausbildung hatten, sowie Ausbilder boten gemeinsam die AG an. Sie müssen das interessant und überzeugend gemacht haben, denn für Benedikt war schnell klar: „Das möchte ich auch machen. Wissen, wie man sich in einer Notfallsituation verhält, das finde ich wichtig.“

Die Ausbildung, die zwölf Tage umfasst, absolvierte Benedikt dann an sechs Wochenenden bei der Malteser Jugend. Von der Jugendorganisation ausgebildete Sanitäter gibt es in Potsdam ebenso an der Montessori-Oberschule und am Schiller-Gymnasium. Insgesamt sind es 38. Die Malteser stellen auch die Ausstattung der jungen Helfer – und organisieren deren Vereinsleben.

Benedikt lernte, wie man Blut stillt und einen Verband anlegt. Welche Verletzung wird wie versorgt? Was ist bei Vergiftungen zu tun? Zum Programm gehörten auch die „stabile Seitenlage“ und die Reanimation.

Natürlich geht es an einer Schule nicht ständig um schwerwiegende Unfälle und Verletzungen. Oft werden die Sanitäter gerufen, wenn jemand bloß ein Pflaster braucht. Doch Benedikt hat auch schon geholfen, als jemand im Sportunterricht einen harten Ball an den Kopf bekommen hatte und kurz desorientiert war. Blutdruckmessen, Puls fühlen, beruhigend auf den Verletzten einwirken, das ist dann seine Aufgabe. Auch die Eltern sind zu informieren oft ebenfalls zu beruhigen. Der Elftklässler erzählt das sehr ruhig und abgeklärt.

An der Schule kennen alle Lehrer die Sanitäter

An der Schule kennen alle Lehrer die Schulsanitäter und wissen, wie sie zu erreichen sind. „Wir werden ernst genommen“, erzählt Benedikt. „Auch von den Eltern.“ Die seien extrem dankbar, dass da jemand ist, der sich kümmert. Und wenn es den Kindern gut gehe, seien schließlich auch die Eltern zufrieden, weiß er aus Erfahrung.

Benedikt gehörte damals zu den Ersten – inzwischen sind sie schon 15 Schulsanitäter an der Schule. Große Werbeaktionen habe es nicht gegeben, berichtet er. Irgendwann habe seine Schwester angefangen, und Freundinnen von ihr wollten dann auch dabei sein.

Zum Wissen kommt auch das Selbstbewusstsein

Durch seine Tätigkeit hat der Schüler sich nicht nur Wissen angeeignet. Auch Einfühlungsvermögen und Selbstbewusstsein sind dazu gekommen. „Man muss in einer Notsituation keine Angst haben, man hat ja alles gelernt“, ist Benedikt überzeugt. Oft helfe für den Anfang schon, mit dem Patienten zu sprechen, beruhigend auf ihn einzuwirken. Der Spruch, wer nichts macht, mache auch nichts verkehrt, sei Unsinn. „Es macht mir großen Spaß, die Werkzeuge, die ich zur Verfügung habe, einzusetzen. Ich möchte nicht hilflos zusehen müssen, wenn jemand Hilfe braucht.“

Vom Schulsanitäter hat sich Benedikt inzwischen weiterqualifiziert zum Einsatzsanitäter. Das heißt, er arbeitet bei auch Veranstaltungen, wie etwa Konzerten oder Sportveranstaltungen. Einmal im Monat macht er das in der Regel. Das koste zwar Freizeit, aber es sei auch sehr schön. Man lerne viele Gleichgesinnte kennen – und könne noch dazu Konzerte miterleben.

Für seinen künftigen Beruf hat Benedikt jedoch andere Pläne. Er will Luft- und Raumfahrt studieren. Die Zeit nach dem Abitur bis zum Studienbeginn will er nutzen, um den LKW-Führerschein zu machen, um Einsatzfahrzeuge fahren zu können. Außerdem will er sich zum Rettungssanitäter qualifizieren. Denn eins steht für ihn fest: „Ich will auch künftig der Gesellschaft dienen.“

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