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© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

„Wir appellieren an alle Parteien, der Gewalt ein Ende zu setzen“: Verein der Muslime in Potsdam verurteilt Angriff auf Israel

Nach dem Hamas-Großangriff gegen Israel findet der Chef des Vereins der Muslime in Potsdam klare Worte gegen die Attacke – und appelliert zugleich „an alle Parteien, der Gewalt ein Ende zu setzen“.

Der Chef des Vereins der Muslime in Potsdam hat den Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel mit deutlichen Worten abgelehnt. „Wir als der islamische Verein in Potsdam verurteilen die Raketenabschüsse und die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung“, teilte der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Issmaail Mouliji, den PNN am Montag auf Nachfrage mit.

Er verwies auf ein Grundprinzip der Muslime, dass auch im Koran in der Sure al-Ma’ida festgeschrieben sei: „Wer einen Menschen tötet, … so ist es, als ob er alle Menschen getötet hatte. Und wenn jemand einem Menschen das Leben schenkt, so ist es, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben geschenkt.“

Zugleich erklärte Mouliji aber auch: „Wir appellieren an alle Parteien, der Gewalt ein Ende zu setzen und die Situation auf keinen Fall noch weiter eskalieren zu lassen.“ Ähnlich hatte sich bereits am Wochenende der Zentralrat der Muslime geäußert: „Damit nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden, müssen alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen.“ Das löste viel Kritik aus, auch mit Blick auf das Selbstverteidigungsrecht Israels – und weil der jüngste Gewaltausbruch eindeutig von der Hamas ausgegangen war.

Zum Beispiel sagte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn am Montag: „Der Zentralrat der Muslime zum Beispiel, der nur eine kleine Zahl der Muslime in Deutschland vertritt, schafft es nicht, sich klar zu distanzieren und das Selbstverteidigungsrecht Israels anzuerkennen.“

Der Verein der Muslime in Potsdam hat nach eigenen Angaben rund 2000 Mitglieder, jeden Freitag kommen hunderte Betende in die Al-Farouk-Moschee – es handelt sich dabei um ein ehemaliges Heizhaus in der Straße Am Kanal. Der Verein arbeitet nach eigenen Angaben gemeinnützig und politisch unabhängig. Auf seiner Homepage wirbt der Verein um Spenden. „Wir distanzieren uns von Gewalt und von Personen oder Gruppen, die dazu aufrufen“, heißt es dort auch. Man lehre den klassisch-sunnitischen Islam, dem die Mehrheit der Muslime angehöre. (mit dpa)

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