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Eine Lehrerin steht an einer Tafel. (Symbolbild)

© dpa/Patrick Pleul

Zahl der Seiteneinsteiger wächst: An Brandenburgs Grundschulen ist der Lehrermangel besonders groß

Die Zahl der Lehrer ohne Lehramtsstudium hat in Brandenburg einen neuen Höchststand erreicht. Der Versuch, ältere Lehrkräfte zum Bleiben zu bewegen, zeigt bislang wenig Erfolg.

Zum Start des neuen Schuljahres am 28. August werden in Brandenburg voraussichtlich so viele Seiteneinsteiger unterrichten wie noch nie. Die aktuellen Zahlen will das von Steffen Freiberg (SPD) geführte Bildungsministerium kommende Woche bekannt geben, doch bereits zum Stichtag 31. Mai hat der Anteil der Pädagogen ohne Lehramtsstudium einen neuen Höchststand erreicht. Das geht aus einer aktuellen Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Bildungspolitikerin Kathrin Dannenberg (Linke) hervor.

So waren Ende Mai an öffentlichen Schulen in Brandenburg insgesamt 3544 Seiteneinsteiger beschäftigt, das entspricht einem Anteil von 16,6 Prozent. Zu Beginn des Schuljahres 2022/23 lag der Anteil noch bei 14,8 Prozent.

Die meisten Seiteneinsteiger arbeiten im berlinferneren Raum. 1033 unterrichten im Bereich des Schulamts Frankfurt (Oder), gefolgt von Cottbus (957) und Neuruppin mit 828. Die wenigsten Quereinsteiger verzeichnet das Schulamt Brandenburg an der Havel, zu dem auch Potsdam und Potsdam-Mittelmark gehören. 726 Lehrer, die nicht auf Lehramt studiert haben, waren Stand 31. Mai in der Region beschäftigt.

Besonders groß ist der Lehrermangel an den Grundschulen. 1546 der insgesamt 3544 Seiteneinsteiger stehen in den Klassen 1 bis 6 an der Tafel. 18,5 Prozent der Unterrichtenden in der Primarstufe haben keine Lehramtsbefähigung und auch kein lehramtsbezogenes Studium abgeschlossen.

Ab Herbst werden nun auch in Senftenberg und nicht nur in Potsdam Grundschullehrer ausgebildet. Zum Start gibt es 50 Studienplätze an der BTU, die nach Angaben der Hochschule übernachgefragt waren, die Kapazitäten sollen schrittweise erhöht werden. 

Das Ansinnen des Landes, in Zeiten des Lehrermangels Ältere zum längeren Verbleib im Schuldienst zu bewegen, ist noch kein durchschlagender Erfolg. Bislang hätten 189 Lehrkräfte Interesse an dem Projekt „63+“ bekundet, wie aus einer Antwort des Ministeriums auf eine weitere Anfrage der Linken hervorgeht. Bis 17. Oktober sollen die Gespräche mit den Gewerkschaften dazu abgeschlossen sein, heißt es in der Antwort.

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