zum Hauptinhalt
Regionakrexpress RE6.

© dpa/Soeren Stache

Von Berlin nach Wittenberge: Letzte Brandenburger Regionalexpress-Strecke wird elektrifiziert

Auf der Strecke Berlin - Neuruppin - Wittenberge verkehren die letzten Dieseltriebwagen. Nun beschließen das Land Brandenburg und die Deutsche Bahn eine Elektrifizierung für 24 Millionen Euro.

Das Tuckern der Dieselmotoren soll der Vergangenheit angehören: Als letzte Regionalexpresslinie in Berlin und Brandenburg soll auch der Prignitz-Express RE6, der von Berlin-Charlottenburg und Hennigsdorf über Velten und Neuruppin nach Wittenberge verkehrt, auf voller Länge elektrifiziert werden. Das teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) am Freitag mit.

Teilelektrifizierung und Wasserstoffantrieb geprüft

Bislang fahren auf der weitgehend eingleisigen Strecke Dieseltriebwagen der DB Regio. Ein Gutachten aus dem Jahr 2022 war zu dem Ergebnis gekommen, dass Batterietriebzüge auf der sogenannten „Kremmener Bahn“ effektiver als Wasserstofftriebzüge seien. Darauf aufbauend wurden Varianten zur Teilelektrifizierung erarbeitet und auch die Maximalvariante einer Vollelektrifizierung betrachtet.

Eine Nutzen-Kosten-Abschätzung ergab nun, dass eine durchgehende Oberleitung zu bis zu 90 Prozent aus Mitteln des Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetzes (GVFG) des Bundes finanziert werden kann. Für die dazu nötigen Planungen unterzeichneten das Land Brandenburg und die Deutsche Bahn am Freitag eine Finanzierungsvereinbarung mit einem Umfang von 24 Millionen Euro. Dadurch kann die Modernisierung der 140 Kilometer langen Bahnstrecke nach Angaben des VBB beschleunigt werden.

Ein Planfeststellungsbeschluss wird für das Jahr 2030 angestrebt. Ende der 2030er Jahre könnten dann vielleicht schon moderne Elektrotriebwagen auf der Strecke fahren. Dann sollen zwei Züge pro Stunde im Abschnitt Neuruppin-Berlin verkehren.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

„Um unsere ambitionierten Klimaziele bis 2045 zu erreichen, müssen wir auch im Schienenverkehr auf klimafreundliche Antriebsformen umsatteln“, sagte Brandenburgs Verkehrsminister Rainer Genilke (CDU) am Freitag. „Mit der geplanten Elektrifizierung des Prignitz-Express zwischen Hennigsdorf und Wittenberge setzen die i2030-Partner ein weiteres Zeichen für die Verkehrswende und bringen sie wieder ein gutes Stück voran.“

Der DB-Konzernbevollmächtigte Alexander Kaczmarek hob hervor, dass die Elektrifizierung der Strecke bis zu 7000 Tonnen CO₂ einsparen könne. Dies entspreche 90 Prozent der heutigen Emissionen. Der Uckermärker Verkehrspolitiker Andreas Büttner (Linke) begrüßte am Freitag die Ankündigung als „wichtigen Schritt zur Klimaneutralität und für die Anbindung der Prignitz nach Berlin.“ Allerdings hätten die Vorarbeiten für diesen Schritt zu lange gedauert.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false