zum Hauptinhalt
Brandenburg, Grünheide: Mitarbeiter gehen am frühen Morgen auf einem Parkplatz zum Werk des US-Elektroautobauers Tesla.

© dpa/Patrick Pleul

Tesla braucht Wasser und Strom: Brandenburg sichert Elon Musk Unterstützung beim Werksausbau zu

Tesla will sein Deutschland-Werk in Grünheide ausbauen. Dafür ist mehr Wasser und Strom nötig. Brandenburgs Regierungschef Woidke wendet sich persönlich an Tesla-Chef Elon Musk.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat Tesla-Chef Elon Musk beim Ausbau der Fabrik bei Berlin Unterstützung für die noch ungelöste Versorgung mit Wasser und Strom zugesagt. „Wir sehen der Erweiterung mit großer Vorfreude entgegen“, schrieb Woidke in einem Brief, der der „Märkischen Oderzeitung“ (online) und der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Sein Kabinett und er wüssten aber, dass Tesla mit zwei noch ungelösten Problemen konfrontiert sei: der Wasser- und der Stromversorgung für den Ausbau.

„Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass wir sehr engagiert und überzeugt sind, Tesla dabei zu unterstützen, noch vor dem Sommer eine passende Lösung für beide Probleme für Sie zu finden“, schrieb Woidke. Er sagte zu, dass das Engagement der Landesregierung gegenüber Tesla „unverändert und so verlässlich wie in der Vergangenheit“ bleibe.

Tesla stellt in Grünheide bei Berlin seit fast einem Jahr Elektroautos her. Die Produktion soll nach Norden hin auf dem bestehenden Gelände ausgebaut werden. Tesla ließ dafür bereits Wald roden, damit Platz für das Baufeld geschaffen wird.

Für den Ausbau ist nicht nur eine neue umweltrechtliche Genehmigung des Landes nötig, sondern er braucht auch mehr Wasser und Strom. Umweltverbände sehen bereits in der bestehenden Fabrik Risiken, ein Teil des Geländes liegt in einem Wasserschutzgebiet.

4000
Tesla-Autos werden pro Woche in Grünheide produziert.

Der Regierungschef lobte, dass das Team von Musk die Produktion in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) innerhalb von knapp einem Jahr auf 4000 Autos pro Woche hochgefahren habe. „Mit 10.000 Mitarbeitern und 140 Auszubildenden ist Tesla in weniger als einem Jahr Brandenburgs größter industrieller Arbeitgeber geworden“, schrieb Woidke. Zuvor hatte „MOZ.de“ darüber berichtet.

Regierungssprecher Florian Engels wies am Freitag darauf hin, dass es sich nicht um ein Versprechen des Ministerpräsidenten handle. Woidke habe dem größten Industrieunternehmen Brandenburgs Unterstützung bei deren Lösungsfindung zugesagt. Dies sei auch bei zahlreichen anderen Unternehmen gemacht worden.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hatte den Brief bei einem Besuch im Tesla-Werk in Austin (Texas, USA) am vergangenen Dienstag überreicht – allerdings nicht an Musk persönlich. Steinbach schrieb bei Twitter, es sei wichtig gewesen, Tesla die Gewissheit der laufenden Unterstützung der Landesregierung für den Ausbau zu geben.

Um das Wasser dreht sich ein Streit. Tesla hatte darauf verwiesen, weit weniger als der Branchendurchschnitt zu verbrauchen und den in der Planung angesetzten Verbrauch gesenkt. Der regionale Wasserversorger, der Wasserverband Strausberg-Erkner, sieht Risiken für die Versorgung der Region. Das Landesumweltamt hatte auf den Widerspruch von Tesla hin die Vorgabe aufgehoben, dass der Wasserverband in alle grundwasserrelevanten Fragestellungen einbezogen werden muss. Das Land und der Landkreis sehen eine ausreichende Kontrolle als gegeben an. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false