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Laura Nickel und Max Teske, Lehrer der Oberschule Burg im Spreewald.

© Andreas Franke

Rechtsextreme Vorfälle an Schule öffentlich gemacht: Brandenburger Lehrkräfte mit Preis für Zivilcourage ausgezeichnet

Laura Nickel und Max Teske von der Oberschule in Burg werden für ihren Mut geehrt. Auch Pfarrer Lukas Pellio aus Spremberg erhält den Preis.

Die beiden Lehrkräfte, die rechtsextremistische Vorfälle an ihrer Schule in Burg im Spreewald öffentlich gemacht haben, werden für ihren Mut geehrt. Lea Rosh, Vorsitzende des Förderkreises „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, kündigte am Montag in einer Mitteilung an, dass der „Preis für Zivilcourage gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus“ in diesem Jahr an die Lehrerin Laura Nickel und den Lehrer Max Teske geht. Auch Pfarrer Lukas Pellio aus Spremberg in Südbrandenburg erhält die Auszeichnung. Diese wird gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin vergeben.

Nickel und Teske hatten rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst. „Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, da wir in unserem Arbeitsalltag als Schulpersonal an einer Schule im Spree-Neiße-Kreis täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert werden und nicht mehr länger den Mund halten wollen“, hatte es in einem Brandbrief der beiden Lehrkräfte vom April geheißen.

Bündnis soll Lehrkräfte ermutigen

Dies sei „ein Weckruf für die insgesamt versagende brandenburgische Gesellschaft“, hieß es in der Mitteilung des Förderkreises. Zudem hätten die beiden Lehrkräfte gemeinsam mit Pfarrer Pellio das Bündnis „Schule für mehr Demokratie“ gegründet. Das sei bundesweit ein Beispiel für Lehrkräfte.

Mit dem Bündnis sollen Lehrkräfte ermutigt werden, die aus Angst vor Repressionen „als Nestbeschmutzer“ schweigen. Mittlerweile hat es nach eigenen Angaben etwa 50 Mitglieder.

Nickel und Teske zeigten sich in einer ersten Reaktion stolz über die Ehrung. „Dieser Preis gilt allen Menschen, die sich tagtäglich gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren und vor allem allen mutigen Schülerinnen und Schülern, die ganz klar Haltung zeigen“, teilten die Lehrkräfte der Deutschen Presse-Agentur mit.

Der Preis wird den Angaben nach am 31. Oktober 2023 während des traditionellen Fundraising-Dinners des Förderkreises übergeben. Mit dem Dinner werden laut Förderkreis weitere Recherchearbeiten für den „Raum der Namen“ innerhalb des Holocaust-Denkmals finanziert. (dpa)

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