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Brandenburg: Polizei schießt Randalierer nieder

Mann hatte Passanten bedroht und angegriffen. Noch in der Nacht wurde er notoperiert

Berlin - In Berlin-Hellersdorf hat die Polizei in der Nacht zu Sonntag einen Mann niedergeschossen, der zuvor mehrere Menschen bedroht und angegriffen hatte. Wie die Polizei mitteilte, waren gegen 22.15 Uhr mehrere Notrufe eingegangen, weil ein Mann auf einer Kreuzung in der Nähe des U-Bahnhofs Louis-Lewin-Straße (U 5) mit einem Motorradkettenschloss Passanten bedroht haben soll. Mit diesem versuchte der Mann laut Polizei wohl auch, einen vorbeifahrenden Mopedfahrer am Kopf zu treffen. Außerdem soll er Passanten verbal bedroht haben. Zur Identität des Mannes konnte die Polizei noch keine Angaben machen, er soll aber polizeilich bislang unbekannt sein.

Als die Polizisten die Kreuzung erreichten, soll der Mann mitten auf der Kreuzung gesessen und die Beamten bedroht haben. Daraufhin feuerte einer der Beamten einen Schuss auf den Oberkörper des Mannes ab, wodurch dieser schwer verletzt wurde. Laut Polizei soll es sich um eine akute Bedrohungslage gehandelt haben. Am Tatort wurde auch ein Messer gefunden. Wie es im Zusammenhang mit der Tat steht, ist noch offen.

Noch in der Nacht wurde der verwundete Mann notoperiert. Die Streifenbeamten wurden von Seelsorgern betreut. Nun muss die Mordkommission routinemäßig klären, ob der Polizist rechtmäßig Gebrauch von seiner Waffe gemacht hat.

Außer bei Notwehr ist der Schusswaffengebrauch durch Polizisten streng geregelt. Die Dienstwaffe darf nur eingesetzt werden, wenn andere Zwangsmaßnahmen wie etwa körperliche Gewalt oder der Einsatz von Pfefferspray „offensichtlich keinen Erfolg versprechen“. Bevor ein Beamter schießt, muss er den Gebrauch der Waffe außerdem per Warnruf oder Warnschuss androhen.

Im März war ein mutmaßlicher Einbrecher durch ein Spezialkommando erschossen worden. Im September 2015 gab ein Polizist in Berlin-Spandau einen tödlichen Schuss auf einen Islamisten ab, der seine Kollegin mit einem Messer angegriffen hatte. Im Zusammenhang mit dem Schusswaffengebrauch durch Polizisten wird immer wieder der Einsatz von Tasern gefordert. Die Elektroschockwaffe kann Menschen kurzzeitig außer Gefecht setzen. Helena Piontek, Timo Kather

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