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Platzeck wird in Uckermark kandidieren

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Landtagswahl: Platzeck will für Uckermark kandidieren

Überraschend hat sich Matthias Platzeck in der Uckermark als Kandidat für die Landtagswahl aufstellen lassen. Linke und CDU kritisierten seine "Show-Kandidatur".

Die Landtagswahl-Kandidatur von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) in der Uckermark sorgt für unterschiedliche Reaktionen bei den brandenburgischen Parteien. Die Linke sprach von einem "Show-Kandidaten", die CDU von einer "Placebo-Kandidatur mit Showeffekt". Die SPD-Landtagsfraktion nahm die Nachricht dagegen mit Beifall auf. Am Vorabend hatte der SPD-Unterbezirk Uckermark bekanntgegeben, dass der Landesvorsitzende der Partei bei der Landtagswahl 2009 im Wahlkreis 11 um Angermünde und Prenzlau kandidieren wird.

Die Entscheidung sei in der SPD-Fraktion "sehr positiv" aufgenommen worden, weil es wichtig sei, in der Fläche vertreten zu sein, sagte Fraktionschef Günter Baaske. "Das macht deutlich, dass wir politisch keinesfalls nur den Speckgürtel repräsentieren, sondern auch in der Fläche des Landes präsent sind", betonte er.

Der Ministerpräsident werde nicht mehr als ein "Show-Kandidat" sein, sagte dagegen der uckermärkische Linke-Landtagsabgeordnete Torsten Krause. "Bei den vielen Verpflichtungen, die Herr Platzeck hat, wird man froh sein können, wenn er zu mehr als medienwirksamen Terminen in unserer Region Zeit finden wird", begründete er seine Ansicht.

Platzeck hätte schon heute alle Möglichkeiten, etwas für die Außenregionen des Landes zu tun, sagte Krause. Doch seine Landesregierung trage die Verantwortung für die Schließungen von Schulen, die Kürzungen der finanziellen Zuwendungen für Kommunen und die hohe Arbeitslosigkeit in der Region.

CDU will an lokalen Kandidaten festhalten

"Die Menschen in der Uckermark lassen sich nicht blenden", erklärte CDU-Generalsekretär Rolf Hilke. Was Platzeck bisher an Unterstützung für den ländlichen Raum habe fehlen lassen, könne er mit seiner Kandidatur nicht wettmachen. "Wenn er es ernst meinen würde, dann hätte Platzeck einfach einen Möbelwagen bestellt, wäre mit Sack und Pack von Babelsberg nach Prenzlau gezogen und hätte dort Wurzeln geschlagen", sagte Hilke.

Stattdessen signalisiere Platzeck den Uckermärkern, dass ihre Probleme nur von einem Potsdamer vertreten werden können. Das entmündige die Menschen im Berlin-fernen Raum. Die CDU werde auch künftig auf Kandidaten aus der Region setzen.

Mit der Kandidatur gibt Platzeck seinen bisherigen Wahlkreis in Potsdam auf. Nach Informationen der "Märkischen Oderzeitung" soll er in der Uckermark nach einem "Grundstück im Grünen" Ausschau halten. (mit ddp)

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