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Blick auf Wittenberge.

© dpa/Jens Büttner

Nach Demo in Wittenberge: Demonstranten legen Strohballen vor Redaktionsbüro des „Prignitzers“

Bei einer Demonstration in Wittenberge haben Teilnehmer gegen die Berichterstattung der Lokalzeitung „Der Prignitzer“ demonstriert und Strohballen vor dem Büro abgelegt.

Vor dem Büro der Wittenberger Tageszeitung „Der Prignitzer“ haben Teilnehmer einer Demonstration am Montagabend Strohballen abgelegt. Mit Schildern protestierten sie gegen ein angebliches „betreutes Denken durch den Prignitzer“ und riefen zu einer „Mahnwache für die Opfer inkorrekter Berichterstattung“.

Die Zeitung, die als Brandenburg-Ausgabe zur „Schweriner Volkszeitung“ gehört, hatte in den vergangenen Wochen mehrfach über in der Prignitz aufgetauchte Plakate mit der Aufschrift „Grüne & Grün-Wähler werden bei uns nicht mehr bedient“ berichtet und diese unter anderem mit Plakaten aus der Zeit des Nationalsozialismus verglichen. Wegen der zuletzt am Fahrzeug eines Markthändlers in Wittenberge aufgetauchten Parolen ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Wie der Redaktionsleiter des „Prignitzers“, Hanno Taufenbach, am Dienstag in einem Kommentar schreibt, habe die Zeitung mehrfach über die Bauernproteste in der Region berichtet. Teilnehmer kamen ebenso zu Wort, wie der Versammlungsleiter. Allerdings ende die Meinungsfreiheit dort, wo gegen andere Artikel des Grundgesetzes verstoßen werde. „Pressefreiheit und Meinungsfreiheit sind zwei zu schützende Güter in unserer Demokratie“, schrieb Taufenbach. „Sie sind wertvoll – und dort, wo sie verloren gehen, dürften weder solche Demonstrationen stattfinden, wie in Wittenberge, noch dürfte eine Zeitung darüber berichten.“

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