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Brandenburg: Kartoffelbrot mit Aloe Vera bis Gurkenbockwurst

Frische Ideen und Novitäten aus Brandenburg auf der Grünen Woche unterm Funkturm

Frische Ideen und Novitäten aus Brandenburg auf der Grünen Woche unterm Funkturm Von Günter Brüggemann Schwante/Turnow. Man nehme Schweinefleisch und Spreewald-Gurke, zerkleinere und vermenge dies und schnell fertig ist die Gurkenbockwurst. Der experimentierfreudige Konsument wird das neue Produkt auf der am Freitag beginnenden Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin einem Geschmackstest unterziehen können. In der Brandenburg-Halle 21a warten aber noch andere kulinarische Novitäten darauf, entdeckt zu werden. Mitarbeiter der Landfleischerei Turnow im Spree-Neiße-Kreis hatten bei den Gurkentagen 2003 in Burg nach dem getrennten Genuss von Gurke und Bockwurst die Idee: „Das können wir auch in Eins machen“, wie Betriebsleiter Wolfgang Palme schmunzelnd erzählt. Gesagt, getan. Wenige Tage vor dem Start der weltgrößten Verbrauchermesse sind bereits zwei Probeproduktionen gelaufen. „Die Bockwurst schmeckt deftig nach Gurke“, bemerkt Palme fachmännisch. Das Produkt wird derzeit zwar noch auf seine mikrobiologische Unbedenklichkeit getestet. Aber Palme ist sicher, dass es das entsprechende Zertifikat erhält. Von der Gurkenbockwurst erwartet der Land-Fleischerei-Chef, dass „sie ein Renner wird“. Der Kunde frage eben das Besondere und Typische nach. Schon bei früheren Teilnahmen an der Grünen Woche war das Unternehmen mit regionalspezifischen Überraschungen aufgefallen, wie etwa mit dem Gurkenkamm oder der Spreewaldgrützwurst. Auch die Gurkenbockwurst ist in diesem Jahr keineswegs das einzige originelle Lebensmittel aus Turnow. Mit der Knackwurst aus Wildfleisch und der Straußenbratwurst werden weitere Snacks dargeboten, die allerdings ihre Feuertaufe schon ein paar Wochen beziehungsweise Monate hinter sich haben. Gemeinsam haben alle drei Angebote, dass sie am besten mit Brötchen, Senf oder Ketchup schmecken. Während die Gurkenbockwurst mit einem Fettgehalt von 28 Prozent aufwartet, richtet sich das Kartoffelbrot mit Aloe Vera vor allem an ernährungsbewusste Kunden. Probiert werden kann die Backware am Messestand von Bäckermeister Karl-Dietmar Plentz aus Schwante im Kreis Oberhavel. Aloe Vera zählt zu der Familie der Liliengewächse und ist eine Verwandte des Knoblauchs. Laut Plentz stärken ihre Wirkstoffe die körpereigenen Abwehrkräfte. Die Stoffe - auf ein Kilogramm Teig kommen 40 Gramm gefriergetrocknetes Aloe-Vera-Pulver - bleiben auch nach dem Backen im Wesentlichen erhalten, versichert der Bäckermeister. Er serviert die Spezialität mit Kräuterquark. Ein Aloe-Vera-Brot wird nach seinen Worten in Berlin und Brandenburg zum ersten Mal präsentiert. Aloe Vera ist zwar geschmacksneutral, dafür kennzeichnet Plentz sein Brot mit einem Stempelabdruck der Pflanze. Er verweist auf das Qualitätssiegel des International Aloe Science Council (IASC), das neugierige, aber skeptische Kunden überzeugen soll. Für Stammbesucher der Brandenburg-Halle ist Plentz ein alter Bekannter. So wurde er seinem Firmenmotto: „Frisch gebackene Ideen“ schon mit Foto-Torten und Rotwein-Vollkornbrot gerecht. Weitere Produktneuheiten mit Geschmack sind beispielsweise das Sanddorn-Apfel-Zimteis von der Rheinsberger Firma Eiszauberei Wolfgang Brasch, „Bier“ gegen das Älterwerden von der Brauerei Neuzelle und der „Öko-Brandenburger“, ein Hackfleisch-Bratling. Der Geschäftsführer des Verbands zur Förderung des ländlichen Raums, pro agro, Hans-Jürgen Kube, sagt dazu: „Ein relativ großer Teil der diesjährigen neuen Produkte wird eine Marktchance haben“. Die Innovationen bewiesen, dass die Betriebe auf dem flachen Land an ihre Perspektive glaubten. Kube selbst freut sich besonders auf die Senfpraline der Schorfheider Manufaktur aus Klosterfelde und den Bratgrillkäse als Alternative zum Steak.

Günter Brüggemann

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