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Brandenburg: Heizen in Berlin wird deutlich teurer Gasag erhöht Preise im Schnitt um 7,5 Prozent

Berlin - Der Berliner Versorger Gasag hebt zum 1. Januar 2008 seine Preise an, wie das Unternehmen gestern mitteilte.

Berlin - Der Berliner Versorger Gasag hebt zum 1. Januar 2008 seine Preise an, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Eine Kilowattstunde soll im Schnitt um 7,5 Prozent – oder um knapp einen halben Cent – teurer werden. Der vom Gesamtverbrauch abhängige Grundpreis bleibe aber unverändert. Die Gasag habe seit Mitte des Jahres wieder mit „rasant steigenden Beschaffungskosten“ zu kämpfen, hieß es. Ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer habe dem Unternehmen zudem bescheinigt, dass die gestiegenen Kosten mit der nun geplanten Preiserhöhung nur zum Teil an die Kunden weitergegeben würden. Ein Gasag-Sprecher erklärte, das Unternehmen wolle die Belastung auch teilweise durch zusätzliches Geschäft – beispielsweise durch die Umstellung von Ölheizungen auf Erdgas – abfedern.

Schon vor einer Woche hatte Vertriebsvorstand Andreas Prohl erklärt, dass die Gasag eine Preiserhöhung prüfe, und ebenfalls auf die Entwicklung am Weltmarkt verwiesen. Da die Gasag keine eigenen Gasquellen besitze, könne sie sich von der globalen Entwicklung nicht abkoppeln. Als Referenzpreis für Erdgas gilt der Preis für Erdöl, der in den vergangenen Monaten massiv gestiegen ist. Laut Gasag bedeuten die neuen Preise für einen Haushalt mit einer Gasetagenheizung im Schnitt eine monatliche Zusatzbelastung von 4,76 Euro. Bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 35 000 Kilowattstunden seien es 13,88 Euro im Monat.

Deutlich niedriger als bei den Standardtarifen soll laut Gasag die Preiserhöhung beim Online-Tarif ausfallen, der nur über das Internet gebucht werden kann und einen Festpreis für ein Jahr garantiert. Hier liege der Aufschlag bei etwa 2,3 Prozent, teilte das Unternehmen mit.

Nuon, einer der größten Konkurrenten der Gasag in Berlin, kündigte an, seine Preise nicht zu erhöhen. „Darüber machen wir uns aktuell keine Gedanken“, sagte eine Sprecherin. „Natürlich können auch wir uns nicht vom Weltmarkt frei machen. Aber mit dem starken Mutterkonzern hinter uns haben wir keinen Grund.“ Nuon Deutschland ist eine Tochter des niederländischen Energiekonzerns Nuon und bietet sowohl Strom als auch Gas an. Beim Strom hatte das Unternehmen erheblich von der Preiserhöhung durch Vattenfall profitiert und dem Konzern tausende Kunden in Berlin und Hamburg abgenommen. Eine Kilowattstunde Erdgas kostet bei Nuon 5,34 Cent, dazu kommt eine Grundgebühr von 15,29 Euro pro Monat. Die Gasag berechnet künftig pro Kilowattstunde zwischen 5,77 Cent und 8,27 Cent, allerdings müssen Kleinstverbraucher nur einen monatlichen Grundpreis von 4,76 Euro zahlen.

Der weitere große Gasag-Konkurrent E-Wie-Einfach, eine Tochter des Energiekonzerns Eon, wird nach Aussage eines Sprechers im Januar nachziehen. Dies betreffe allerdings nur Neukunden, die ab 1. Januar 2008 einen Vertrag mit E-Wie-Einfach abschlössen, sagte der Sprecher. Für alle anderen Kunden, die schon in diesem Jahr – bis spätestens Ende Dezember – unterschrieben hätten, ändere sich erst einmal nichts, weil sie eine einjährige Festpreiszusage hätten. E-Wie-Einfach garantiert, beim Gas immer umgerechnet um 0,24 Cent pro Kilowattstunde unter dem Standardtarif des örtlichen Versorgers zu liegen.

Bernd Hops

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