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Die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen in Oranienburg war das erste Konzentrationslager der SA.

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

Die Erinnerung wachhalten: Brandenburg unterstützt Anreise von KZ-Überlebenden zum Tag der Befreiung

Das Land will 50.000 Euro aus Lottomitteln für die Anreise Überlebender bereitstellen. Seit den 1990er Jahren lädt die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Zeitzeugen ein.

Brandenburg ermöglicht Überlebenden der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück die Anreise zu den Gedenkveranstaltungen zum 78. Jahrestag der Befreiung am 8. Mai. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Kulturministerin Manja Schüle (SPD) stellen dafür 50.000 Euro aus Lottomitteln bereit, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte.

Zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus im Jahr 2020 und auch im Jahr darauf fanden wegen der Corona-Pandemie keine Präsenz-Gedenkveranstaltungen statt. Im vergangenen Jahr reisten wieder sieben Ravensbrück- und fünf Sachsenhausen-Überlebende an. In diesem Jahr rechnet die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten erneut mit zwölf Zeitzeugen.

Seit den 1990er Jahren lädt die Stiftung ehemalige Häftlinge der KZ Sachsenhausen und Ravensbrück zu den jährlich stattfindenden Gedenkveranstaltungen nach Oranienburg und Fürstenberg (Oberhavel) ein. Für die Überlebenden sind das wichtige Tage direkter Begegnungen und lebendiger Dialoge – untereinander und mit Besuchern.

Woidke sagte, er sei zutiefst dankbar, dass die letzten Überlebenden, die über 90 Jahre alt seien, erneut die Strapazen auf sich nähmen, um an die Gräueltaten der Nationalsozialisten zu erinnern. „Die authentischen Schilderungen der Überlebenden der Konzentrationslager sind durch nichts zu ersetzen“, betonte er.

Jeder Bericht einer oder eines Holocaust-Überlebenden halte die Erinnerung an den NS-Terror wach, erklärte Schüle. „Doch die berührenden Stimmen der Zeuginnen und Zeugen werden weniger.“ Das kommunikative Gedächtnis der Zeitzeugen werde gebraucht, um Lehren für die Gegenwart zu ziehen und Antworten auf Rassismus und Ressentiments, auf Hass und Hetze zu finden. (dpa)

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