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Beamte der Bundespolizei stehen bei der Einreise nach Deutschland am deutsch-polnischen Grenzübergang Stadtbrücke in Frankfurt (Oder).

© dpa/Patrick Pleul

Streitthema Flüchtlingspolitik: Brandenburgs SPD warnt Koalitionspartner CDU vor Stimmungsmache

Die AfD könnte laut SPD-Fraktionschef Daniel Keller von den Äußerungen der Union profitieren. Am Mittwoch berät sich Ministerpräsident Woidke mit den Landräten und den Oberbürgermeistern.

Die Brandenburger SPD-Landtagsfraktion hat ihren Koalitionspartner CDU vor Populismus in der Flüchtlingspolitik gewarnt. Die CDU müsse aufpassen, dass sie mit ihren Äußerungen nicht die Wählerinnen und Wähler in die falsche Richtung zur AfD treibe, sagte SPD-Fraktionschef Daniel Keller am Dienstag in Potsdam. „Hier muss man sich entscheiden: Ist man Teil der Landesregierung und übernimmt Verantwortung?“, sagte Keller. „Oder will man weiterhin hier durchaus mit solchen populistischen Äußerungen Stimmung machen?“

CDU-Fraktionschef Jan Redmann fordert feste Grenzkontrollen zu Polen wegen einer steigenden Zahl von Menschen, die illegal einreisen. Er hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine „Vogel-Strauß-Politik“ und eine falsche Lagebewertung vorgeworfen.

Redmann wirbt für stärkeren Schutz der EU-Außengrenzen

Faeser lehnt fest stationierte Kontrollen zu Polen derzeit ab und setzt auf verstärkte Schleierfahndung, als verdachts- und anlassunabhängige Personenkontrollen. Redmann warb am Dienstag für einen stärkeren Schutz der EU-Außengrenzen und eine Verlagerung von Asylverfahren an die Außengrenzen.

Die Grünen - weiterer Koalitionspartner in Brandenburg - dringen auf stärkere Hilfe der Städte und Landkreise bei der Unterbringung von Geflüchteten und Schaffung von genug Plätzen in Schulen und Kitas. „Deshalb bleiben wir dabei, dass wir den Kommunen aus dem Brandenburg-Paket zusätzliche Mittel bereitstellen möchten“, sagte Grünen-Fraktionschefin Petra Budke. Das verlangt auch die oppositionelle Linksfraktion. Keller verwies auf zusätzliche Bundesmittel für Ganztagsschulen, mit denen die Schulträger unterstützt werden könnten.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will am Mittwoch mit Landräten und Oberbürgermeistern über die Entlastung der Kommunen bei der Unterbringung der Flüchtlinge beraten. Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte angekündigt, dass er dazu die Kapazitäten in den Landes-Erstaufnahmen um 1500 Plätze in Containern in diesem Jahr und später um weitere 1500 Plätze erhöhen will. SPD-Fraktionschef Keller sagte, die 1500 weiteren Plätzen dürften nicht auch in die Standorte der Erstaufnahmeeinrichtungen Eisenhüttenstadt, Frankfurt (Oder) und Wünsdorf kommen. (dpa)

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