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Kommentar: Auf Platzeck kommt es an

Die Bundesgartenschau 2015 im Havelland? Thorsten Metzner sieht die Landesregierung in der Pflicht.

Schon jetzt ist es eine Erfolgsgeschichte aus der Mark. Obgleich es zunächst wie Traumtänzerei aussah, als sich die Stadtoberhäupter von Brandenburg/Havel, Rathenow, Premnitz Rhinow und Havelberg gemeinsam als „Havelregion“ für die Bundesgartenschau 2015 bewarben – ohne den Segen, ohne die Hilfe der Regierung von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Wer hätte vor Jahren für möglich gehalten, dass in der Provinz der „kleinen DDR“ einmal solch selbstbewusstes Vertrauen in eigene Ideen und Kräfte wächst? Und prompt belohnt wird: Die Bundesgartenschaugesellschaft hat klargestellt, dass es eine Buga 2015 im Havelland wirklich geben kann. Sie hält das Konzept für tragfähig, nachhaltig und vor allem innovativ. Es entspricht der Neuausrichtung von Bundesgartenschauen, künftig Regionen mit ihren Stärken und Schönheiten zu präsentieren. Wird auch höchste Zeit: Die klassische Buga, für die mittlerweile in nahezu jeder Großstadt ein neuer teurer Park angelegt wurde, hat sich überlebt. Aber, so lautet das ebenso klare Junktim aus Bonn: Eine Havel-Buga kann es nur geben, wenn sie auch vom Land unterstützt wird – denn natürlich können fünf Kommunen das nicht allein stemmen.

Und jetzt? Alles hängt von Matthias Platzeck ab. Er könnte aus der Havel-Buga ein Projekt machen, mit dem sich Brandenburg überregional profiliert. Es liegt im Landesinteresse, weil es der Strategie, „Stärken zu stärken“ entspricht. Weil die Buga Motivation und Energien freisetzt, Identität stiftet. Platzeck kann auch mit Verweis auf die finanziellen Risiken sein Veto einlegen. Freilich wäre dann die Regierung und niemand sonst verantwortlich, dass die Chancen einer nach Cottbus und Potsdam dritten Buga in Brandenburg vertan werden. Es ist eine ehrliche Situation. Matthias Platzeck hat die Wahl.

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