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Das Potsdamer Rathaus.

© Andreas Klaer

Auch ohne Bundesvorgaben: Brandenburgs Städte wollen im Winter wieder Energie sparen

In der vergangenen Heizperiode war die Temperatur in öffentlichen Arbeitsstätten wegen der Energiekrise auf 19 Grad begrenzt. Was hat das gebracht?

Auch nach dem Ende der Energiesparverordnung des Bundes setzen Kommunen in Brandenburg in diesem Winter auf einen sparsamen Umgang mit Energie. Dennoch dürfte es in den Amtsstuben auch wieder wärmer werden als im vergangenen Winter: Die Vorgabe, die Temperatur in öffentlichen Arbeitsstätten auf 19 Grad zu senken, gilt für diese Heizperiode nicht mehr.

Die „strengen Höchsttemperaturvorgaben“ werden im Winter nicht mehr flächendeckend umgesetzt, wie die Stadt Frankfurt (Oder) mitteilte. Der Bund hatte 2022 mit Sparvorgaben für Städte und Kommunen auf die Energiekrise reagiert, diese endeten Mitte April dieses Jahres. Die Stadt Perleberg in der Prignitz kündigte dagegen an, die 19-Grad-Begrenzung nicht aufzuheben.

Frankfurt (Oder) und mehrere andere Städte teilten auf Anfrage mit, dass sie weiterhin bei Strom und Wärme sparen wollen und ihre Beschäftigten dazu anhalten. Das betrifft die eigene Verwaltung, aber auch Schulen und andere städtische Einrichtungen. Bei neuen Investitionen setzen Kommunen unter anderem auf Fotovoltaikanlagen und weiterhin auf LED-Leuchten.

Energieeffiziente Bauwerke in Holzbauweise

Die Stadt Eberswalde zum Beispiel schilderte, dass sie energieeffiziente Bauwerke in Holzbauweise umgesetzt habe etwa bei einem Fahrradparkhaus am Bahnhof und einem Kinderhort. Auch die Ausstattung mit Solaranlagen auf Dächern und an Fassaden sowie Dach-Begrünungen gingen voran.

„Die Umstellung der Beleuchtung auf LED und die Installation von Bewegungsmeldern erfolgt sukzessiv und reduziert auch langfristig den Stromverbrauch“, so die Stadtverwaltung Eberswalde. Auch aus Perleberg hieß es zur LED-Straßenbeleuchtung: „An einer 100-prozentigen Umstellung wird gearbeitet.“ Zudem wurde an einer Schule eine Wärmepumpe eingebaut.

In der Energiekrise im vergangenen Winter konnten Städte nach eigenen Angaben den Strom- und Wärmeverbrauch verringern. Hat sich das auch finanziell mit weniger Kosten bemerkbar gemacht?

Beim Strom liege keine Ersparnis vor, teilte die Verwaltung in Cottbus mit und verwies auf höhere Strompreise in der Energiekrise. Bei der Wärme hätten die Vorgaben des Bundes für Energieeinsparungen und auch die finanzielle Soforthilfe zu geringeren Kosten geführt. Ein Grund sei wahrscheinlich auch die stärkere Nutzung des Home Office gewesen, so die Stadt Cottbus.

Für die Stadt Potsdam fielen die Kosten für verschiedene Energieträger im Jahr 2022 um insgesamt 758.000 Euro geringer aus als 2021. Ein Beispiel: Bei Fernwärme sei der Verbrauch um 6,6 Prozent gesunken, die Kosten um 20,7 Prozent vor allem wegen der Energie-Soforthilfe im Dezember. Die Stadt Eberswalde teilte mit, die Einsparungen beim Verbrauch hätten finanziell wegen der gestiegenen Energiekosten „keinen besonders großen Effekt“. (dpa)

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