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25.05.2023, Brandenburg, Greiffenberg: Die Achtkant-Erdholländermühle vom Verein zur Förderung von Landwirtschaft, Handwerk und Kultur e.V. dreht sich im Wind auf einem Hügel mit gelben Raps. Am Pfingstmontag (29. Mai 2023) öffnen bundesweit 713 historische Mühlen ihre Türen, lassen die Flügel oder Wasserräder drehen, bringen Motoren auf Touren, lassen Transmissionen laufen und laden Gäste zu Führungen und kleinen Festen ein. Anlass ist der 30. Deutsche Mühlentag, den die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V. und ihre Landes- und Regionalverbände seit 1994 traditionell jeweils am Pfingstmontag ausrichten. Auch die Die Achtkant-Erdholländermühle steht dann für Besucher offen. Die 15 Meter hohe, im Jahr 1830 erbaute Mühle war bis in die 1930er Jahre und dann noch einmal einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg betrieben worden. Seit ihrem Stillstand verfiel die historische Windmühle zu DDR-Zeiten. Seit 2006 kümmert sich der Verein Windmühle Greiffenberg um den Wiederaufbau. Nach Angaben des Vereins wurden mehr als eine Million Euro aus Spenden investiert. Im letzten Sommer hatten neue Flügel die Mühle mit der charakteristischen drehbaren Kappe wieder komplett gemacht. Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Patrick Pleul

Altes Handwerk : 65 Mühlen in Berlin und Brandenburg am Pfingstmontag geöffnet

Mühlen spielen bei der Herstellung von Lebensmitteln kaum noch eine Rolle. Dennoch halten sich insbesondere in Brandenburg Hunderte Mühlen.

Etwa 65 historische Mühlen in Brandenburg und Berlin wollen am bundesweiten Mühlentag am Pfingstmontag teilnehmen. „Am Mühlentag stehen die Mühlen mit ihrer Technik, ihrer Nutzung und das Müllerhandwerk im Mittelpunkt“, sagte Torsten Rüdinger, Vorstandsmitglied der Mühlervereinigung Berlin-Brandenburg. In einigen Mühlen wird sogar Getreide gemahlen.

Vier Mühlen in Berlin geöffnet

In Brandenburg haben nach Abgaben von Rüdinger 61 Mühlen geöffnet. Zu sehen ist ein breites Spektrum der verschiedenen Mühlenarten: 22 Wasser-, 15 Bockwind-, 7 Holländerwind- sowie 13 Motormühlen. In Berlin beteiligen sich zwei Bockwindmühlen, eine Holländerwindmühle und eine Motormühle.

Besondere Bedeutung hat für viele Mühlenexperten die historische Mühle von Sanssouci in Potsdam. Der Legende nach war Preußen-König Friedrich Wilhelm II. während seiner Regentschaft im 18. Jahrhundert genervt vom Geklapper der damaligen Mühle, die sich neben seinem Palast befand. Als er dem Müller drohte, er könne ihm die Mühle nehmen, ohne einen Groschen dafür zu bezahlen, soll der Müller mit dem Gang vor das Kammergericht gedroht haben. Der König soll daraufhin eingeknickt sein und den Müller und seine Mühle geduldet haben. Diese Schilderung sei aber nicht verbrieft und gehöre wahrscheinlich ins Reich der Fabeln, sagte Rüdinger.

Laut Mühlenvereinigung werden bundesweit weit über 700 Wind-, Wasser- und Motormühlen an diesem Thementag geöffnet haben. (dpa)

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