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Das Rettungsschiff „Louise Michel“, das von Banksy finanziert wird

© dpa/AP/Santi Palacios

Banksy unterstützt Rettungsschiff: „Weil die EU-Behörden Notrufe von 'Nicht-Europäern' absichtlich ignorieren“

Der geheimnisvolle Künstler Banksy finanziert die „Louise Michel“ zur Rettung von Migranten im Mittelmeer. Per Video kritisiert er die Haltung der EU scharf.

Im Streit um den Umgang mit Flüchtlingen im Mittelmeer hat der geheimnisumwitterte Streetart-Künstler Banksy die EU kritisiert und seine Unterstützung für das Rettungsschiff „Louise Michel“ bekräftigt. „Es ist ein Schiff der französischen Marine, das wir in ein Rettungsboot umgebaut haben, weil die EU-Behörden Notrufe von 'Nicht-Europäern' absichtlich ignorieren“, ist in den Untertiteln eines knapp einminütigen Videos zu lesen, das am Samstag auf Instagram veröffentlicht wurde.

Die unter deutscher Flagge fahrende „Louise Michel“ mit zahlreichen Migranten an Bord konnte sich nicht mehr sicher fortbewegen, wie die Besatzung twitterte. Sie befand sich am Samstag südöstlich von Lampedusa. Hilferufe seien zunächst ohne Erfolg geblieben. Eine zehnköpfige Crew kümmerte sich demnach zeitweise um 219 Menschen an Bord, 33 weitere befänden sich noch in einer Rettungsinsel. An Bord befinde sich bereits ein Toter, andere seien verletzt.

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Erst kürzlich war bekannt geworden, dass Banksy das private Rettungsschiff unterstützt. „Er hat das Schiff finanziert und bemalt“, bestätigte die Sprecherin einer Organisation, die eine eigene Website zur „Louise Michel“ erstellt hat, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Wer der Besitzer des Schiffes ist, wollte die Sprecherin nicht sagen.

Im Video schlug Banksy auch einen ironischen Ton an. „Wie die meisten Menschen, die es zu etwas in der Kunstwelt gebracht haben, habe ich eine Yacht gekauft, um auf dem Mittelmeer herumzukreuzen“, heißt es in den Untertiteln des Videos. Unterlegt ist es mit Fotos und Videosequenzen, die unter anderem die „Louise Michel“ und schwarze Migranten im Wasser zeigen. Auf dem rosa bemalten Schiff ist auf einer Schiffswand ein Kunstwerk Banksys zu sehen, das ein Mädchen mit Schwimmweste und einem herzförmigen Rettungsring zeigt.

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Das Video, das innerhalb weniger Stunden mehr als 1,7 Millionen Mal aufgerufen wurde, endet in Anlehnung an die Bewegung „Black Lives Matter“ mit der Aufschrift: „All Black Lives Matter“ (auf Deutsch: Alle schwarzen Leben zählen).

Banksys Identität gibt nach wie vor Rätsel auf. Bekannt ist, dass er aus Bristol im Südwesten Englands stammt und Ende der 90er Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven, die oft überraschend auftauchen. (dpa)

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